Das veranlasste Anna-Lena Bieneck, Janet Emig, Melissa Kalmut, Melina Katikaridis, Elena Kerber und Martina Klüber-Wibelitz unter Beteiligung des Netzwerks von Partnerbetrieben anzunehmen, dass das Rhönschaf kulinarisch so interessant sein könnte, um spezielle Rezepte heraus zu geben, sagen Janet Emig vom Verein Natur- und Lebensraum Rhön und Martina Klüber-Wibelitz von der Rhön GmbH, die die Rhönschaf-Genießerwochen seit 2018 organisieren. Auf 144 Seiten werden interessante Gerichte wie Lammkeule, ein Hirtentopf, Lammgulasch, geschmorter Lammbraten oder Lammcurry vorgestellt.
Die Schäfer und die Rhöner Gastronomie bildeten zudem eine beachtliche Wertschöpfungskette. In dem Kochbuch seien mit viel Liebe Gedanken und Rezepte zusammengestellt, berichten die beiden. Dass alle Teile des Rhönschafs verwertet werden können, wurde am Beispiel der „RhönWollets“, die Verwertung der Rhöner Schafwolle als Düngepellets für Garten Balkon und Terrasse, gezeigt. Emig dankte allen Akteuren, denn das Schäferhandwerk sei ein hartes Handwerk.
Um Rhönschafe zu halten, müsse man ein Liebhaber sein. Im Interview betonten Gundi und Lutz Heidinger aus Bernshausen, dass man die Rhön attraktiv gestalten müsse, um auch junge Menschen zu halten. Elmar Spies, der mit zwei Schafen begonnen hat und nach 40 Jahren Schäferei jetzt über 1000 Tiere besitzt, betonte die Bedeutung der Landschaftspflege und die Wichtigkeit der Direktvermarktung, wie beispielsweise am Feierabendmarkt in Rasdorf.
Zu Beginn der Buchvorstellung hatte die Janna-Duo-Trio-Band den im Auftrag der Verwaltung des UNESCO-Biosphärenreservats Rhön komponierten und getexteten neuen Biosphärensong „Geliebte Rhön“ präsentiert.
Peter Vieth, Mitglied des Gemeindevorstands Eiterfeld, überbrachte die Grüße von Bürgermeister Hermann-Josef Scheich. Er freue sich als Leimbacher Bürger, dass gleich drei Personen aus dem Ortsteil an dem Buch mitgewirkt hätten. Im Namen von Landrat Bernd Woide sprach Kreistagsmitglied Mechtild Klee. Sie sagte, die 30 Jahre Biosphärenreservat hätten der Entwicklung der Rhön gut getan. Von der Rhön leben und mit der Natur arbeiten sei Ziel des Biosphärenreservats. (Lesen Sie hier: Koch und Gastronom aus der Rhön redet Tacheles: Jürgen H. Krenzer veröffentlicht Buch)
Die Thüringer Verwaltungsleiterin Ulrike Schade betonte, dass zum Motto des 30-jährigen Bestehens „Mensch.Natur.Einklang“ die Erhaltung des Rhönschafs und der Aufbau einer nachhaltigen Verwertungskette gut passe. Johannes Metz, Vertreter der Rhön GmbH, sieht das Rhönschaf als alternativen Rasenmäher. Dr. Hubert Beier, Vorsitzender des Vereins Natur- und Lebensraum Rhön, bezeichnete das Rhönschaf als Sympathieträger für die Rhön mit sehr guter Fleischqualität mit wildähnlichem Geschmack. Nach der Buchpräsentation konnten verschiedene Spezialitäten verkostet werden.
„Das „Rhönschaf-Genießerkochbuch“ hat das Biosphärenreservat im Verlag Mack (Mellrichstadt) herausgebracht. Es kann zum Preis von 19,80 Euro unter anderem in allen Geschäftsstellen der Fuldaer Zeitung und im Buchhandel erworben werden. (von Winfried Möller)