Nach den Erd- und Tiefbauarbeiten, die bereits seit einigen Wochen auf dem Gelände in Michelsrombach durchgeführt werden, wird nun der Hochbau und die technische Gebäudeausstattung des Projektes vom Bauunternehmen Max Bögl übernommen: „Von der Bodenplatte bis zum Dach, über die Elektrotechnik und den Innenausbau bis zur letzten Tür - das alles liegt nun in unserer Hand. Wir freuen uns sehr über die Erteilung des Auftrags und werden nun unseren Teil dazu beitragen, das neue Logistikzentrum für die Zukunft aufzustellen“, sagte Johann Braun, Vorstand Hochbau der Firmengruppe Max Bögl.
Erstmeldung vom 4. September, 14.40 Uhr:
Mit dem offiziellen Spatenstich ging am Freitag ein Bauprojekt in die konkrete Phase, das in der Region seinesgleichen sucht: Im Gewerbepark des Hünfelder Stadtteils Michelsrombach errichtet Tegut in den kommenden Jahren ein neues Logistikzentrum.
Hünfeld - „Für uns, aber auch für die Region ist dies ein wegweisendes Projekt“, betont Michael Egerer, Mitglied der Geschäftsleitung bei Tegut. Man habe in Michelsrombach einen Grundstein für die Zukunft der Logistikstruktur des Unternehmens gelegt. Ohne eine konkrete Zahl zu nennen, bezifferte Egerer die Investitionssumme auf einen „niedrigen dreistelligen Millionenbereich.“
In dem Gewerbegebiet soll künftig die gesamte Logistik von Tegut abgewickelt – mit Ausnahme von Tiefkühlprodukten und Mehrweggetränken. Es handelt sich um insgesamt 17.000 Produkte aus dem Warensortiment. „Es werden hier unfassbare Mengen an Waren gelagert und transportiert“, ergänzt Matthias Pusch, der Leiter der Unternehmenskommunikation.
Mehr als 800 Arbeitsplätze, so die Logistik-Projektleiterin Kathrin Wendt, entstehen in dem neuen Tegut-Zentrum. Abzüglich der rund 430 Beschäftigten, die den Standort wechseln, entsteht somit ein zusätzliche Bedarf von rund 400 Arbeitsplätzen.
Für Michael Möller, den Projektleiter Bau bei Tegut, waren drei Kriterien ausschlaggebend, weshalb die Wahl auf Michelsrombach fiel: der zentrale Standort im Tegut-Einzugsgebiet, der vor der „Haustür“ liegende Autobahnanschluss sowie die Größe der Grundstücksfläche. Die ist in der Tat beeindruckend: 230.000 Quadratmeter stehen zur Verfügung, auf der eine Gebäudefläche von 92.000 Quadratmetern belegt wird.
„Die Fantasie reicht nicht aus, um sich vorzustellen, wie das dann einmal aussehen könnte“, sagte die Hünfelder Stadträtin Martina Sauerbier. Sie vertrat Bürgermeister Benjamin Tschesnok, der auf der zeitgleich stattfindenden Beisetzung des hochrangigen ehemaligen Magistratsbeamten Berthold Baier weilte.
Der Spatenstich war der Startschuss für die Erdarbeiten, die im Frühjahr 2021 soweit abgeschlossen sein sollen, dass mit den Hochbauarbeiten begonnen werden kann. Die Beschaffenheit des Geländes in Hanglage stellt Projektierende und Ausführende dabei vor einige Herausforderungen, denn für die An- und Abfahrt von Waren braucht es ebene Flächen.
In den nächsten Monaten werden gewaltige Mengen an Erde bewegt werden, fast die gesamte Masse wolle man aber nicht abfahren, sondern auf dem Grundstück wieder einbringen, wie Bau-Projekleiter Möller ausführte.
Uwe Glück, Prokurist bei Bickhardt Bau, der ausführenden Tiefbaufirma, betonte, dass man den Baugrund so verbessern müsse, dass er tragfähig für die geplante Hochregallager sei. „Mit der Bauzeit haben wir uns einen sportlichen Rahmen gesetzt. Hoffentlich spielt das Wetter mit“, so Glück.
Denn noch in der ersten Jahreshälfte 2021 soll an den Hochbau übergeben werden. Die finale Nutzung ist fürs Jahr 2023 angedacht. Das Unternehmen unterstreicht mit Blick auf die frühe Phase des Projekts „eine frühzeitige und kooperative Zusammenarbeit mit der Stadt Hünfeld, dem Bauamt in Fulda und weiteren Behörden und Ämtern.“ Das habe für eine reibungslose Planungsphase gesorgt.