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Ärger bei FDP-Neustart in Bad Soden-Salmünster – Clemens Michel tritt aus Partei aus

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Bad Soden-Salmünster - Nach fünf Jahren Abwesenheit aus der Kommunalpolitik in Bad Soden-Salmünster treten die Liberalen Anfang März wieder mit einer eigenen Liste an zur Wahl an. Doch das Zustandekommen dieses Wahlvorschlags ist nicht ganz geräuschlos vonstatten gegangen.

Eine Folge dieses Neustarts ist personeller Natur: Der frühere FDP-Stadtverordnete und zeitweise Fraktionschef Clemens Michel (69) kandidiert nicht nur auf der konkurrierenden GWL-Liste für das Stadtparlament, sondern hat inzwischen auch die Partei verlassen. Lesen Sie hier mehr: FDP zurück in Bad Soden-Salmünster – Marc Jacob (21) tritt als Spitzenkandidat an.

Seine früherer Ortsverband in Bad Soden-Salmünster ist zwar nach dem Ausscheiden der FDP aus der Stadtverordnetenversammlung im Jahr 2011 nicht aufgelöst worden, allerdings ist dort hartnäckige Ruhe eingekehrt. So oder so hatte diese Entwicklung viel mit dem Wegzug des einstigen Ortsvorsitzenden Dr. Rüdiger Kleinhans zu tun.

Nach Angaben der FDP Main-Kinzig ist der Ortsverband vor etwa zwei Jahren satzungsgemäß vom Kreisverband übernommen worden, weil vor Ort keine Aktivitäten mehr oder gar Vorstandswahlen stattfanden.

Marc Jacob ist Ortssprecher

Mit Blick auf die Kommunalwahlen haben sich die Liberalen unter ihrem jungen Vorsitzenden Kolja Saß (29) im vorigen Herbst dann aber vorgenommen, ihre Basis vor Ort neu- oder wiederzubeleben – und dies auch in Bad Soden-Salmünster. Nach einer Kreisversammlung in Gelnhausen Ende Oktober folgte Mitte Dezember ein Treffen der Handvoll örtlicher Liberaler. Zu deren Ortssprecher hat die Kreis-FDP Marc Jacob (21) ernannt.

Das Ergebnis: Kurz vor Fristende am 28. Dezember gaben die Liberalen einen eigenen Wahlvorschlag ab. Sieben Personen finden sich auf dieser Liste. Neben vier Jungliberalen zwischen 21 und 33 Jahren auch drei Rentner. Einer der wohl ältesten Kandidaten in der gesamten Kurstadt ist darauf ebenfalls zu finden: das FDP-„Urgestein“ Karl Maly (86).

Michel tritt nach 40 Jahren aus

Für Clemens Michel, der bis 2001 rund 20 Jahre lang FDP-Stadtverordneter gewesen ist, ging dieser Neustart zu viel vom Kreisverband und zu wenig in Absprache mit den FDP-Altvorderen in der Kurstadt aus, zu denen er zweifellos zählt. Auch deshalb habe er sich entschlossen, sein Parteibuch nach gut 40 Jahren zurückzugeben.

FDP-Kreisvorsitzender Kolja Saß erklärte auf Anfrage, dass Michels Austritt für die Partei bedauerlich sei, er diesen aber „nicht wirklich nachvollziehen“ könne. Denn spätestens seit der Parteiversammlung in Gelnhausen sei Michel über die Planungen informiert gewesen. Womöglich habe Michels zu diesem Zeitpunkt aber schon „anderweitige Zusagen gemacht“. Jedenfalls stehe der 69-Jährige auch ohne Parteibuch nach wie vor auf dem Wahlvorschlag der Liberalen für die Kreistagswahl. / hgs

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