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Vom Analphabeten zum Buchautoren: BiP helfen bei Lese- und Schreibproblemen

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Foto: Armin Habermann
Foto: Armin Habermann

Gelnhausen - Die Bildungspartner Main-Kinzig (BiP) nimmt sich dem Thema Analphabetismus an und unterstützt Erwachsene dabei, ihre Lese- und Schreibfähigkeiten zu verbessern – neben vielen anderen Aktivitäten hat die Volkshochschule dazu den Fachtag unter dem Motto „Raus aus der Tabuzone“ veranstaltet.

Funktionaler Analphabetismus ist in unserer Gesellschaft kein Randphänomen. Dennoch ist es immer noch ein Tabuthema, und der Informationsstand darüber in der Öffentlichkeit ist äußerst gering, heißt es von BiP.

Inzwischen belegt die Level-One-Studie der Universität Hamburg aus dem Jahre 2011, dass es bis vor wenigen Jahren noch mehr als 7,5 Millionen Analphabeten in Deutschland gab. In Fachkreisen geht man davon aus, dass diese Zahl nicht wesentlich geringer geworden ist.

Die Angst vor Ausgrenzung führt viele Betroffenen in die Tabuzone. So erklärt sich, dass an den bundesweit angebotenen Alphabetisierungskursen nicht einmal ein Prozent der Betroffenen teilnimmt.

Dass es dennoch Mut machende Erfolgsgeschichten im Bereich der Alphabetisierung gibt, darüber berichtete auf dem Fachtag der BiP Tim-Thilo Fellmer. Fellmer nahm in seinem Vortrag die Zuhörer mit auf seinen persönlichen und berührenden Weg vom Analphabeten zum Buchautoren. Dabei wies er immer wieder auf die Selbsthilfegruppen und Netzwerken hin, die die Lernenden auf ihrem langen und mühsamen Weg des Erwerbes von Lese- und Schreibkompetenz unterstützen können.

Als Moderater der Fachtagung war der Slam-Poete Lars Ruppel vor Ort, der die Veranstaltung charmant und wortgewandt begleitete. Seine poesievollen Gedanken in Versform setzten auch den Schlusspunkt: „Sag nicht Alphabetisierung, sag nicht Volkswirtschaft, sprich vom Leben, das man bringt, denn das tut man mit der Arbeit, wenn man für die Menschen brennt.“

Wer Fragen zum Thema „Analphabetismus“ hat, als Betroffener oder als Vertrauensperson, der kann sich gerne an die Volkshochschule wenden, unter Telefon (06051) 91679 -24 oder -0. / jh

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