1. Fuldaer Zeitung
  2. Kinzigtal

Arbeiten am ehemaligen Gaswerk abgeschlossen

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Salmünster - Die Arbeiten am ehemaligen Gaswerk in Salmünster sind jetzt endgültig abgeschlossen. Dies teilte die Mainova AG zum Jahresende mit. Im vergangenen Jahr stand die Sanierung von Altlasten im Boden auf deren Agenda.

Von unserem Redaktionsmitglied Jannik Schneider Vor einigen Tagen fand dort nun die Abnahme der gesamten Bauleistungen statt. Auch die Arbeiten am Kinzig-Altarm sind den Angaben zufolge weitgehend abgeschlossen. Bedingt durch einen kurzzeitigen Wasser-Hochstand seien die Arbeiten in der Kinzig-Aue zeitweise unterbrochen worden. Der komplette Rückbau der Baustraße soll bis zur Mitte dieses Monats vorgenommen sein.

In Deutschland wurden bis in die 1960er Jahre zahlreiche lokale Gaswerke betrieben. Die Anlagen sind dann zwar abgebaut worden, aber Teile davon blieben im Untergrund. Erst in den 1990er Jahren rückten die Gaswerke aufgrund der Entwicklung in der Umweltpolitik „als industrielle Altlast wieder in den Fokus“, erklärt Konzernsprecherin Ulrike Schulz. Lange Zeiträume für Altlast-Beseitigung nicht unüblich

Die Mainova ist Rechtsnachfolgerin der damaligen Betreiberin des Gaswerks, der Hessisch-Nassauischen Gas AG. Damals erzeugte die Firma in Salmünster Stadtgas aus Steinkohle. Bei der Produktion fiel Teer in großen Mengen an, der in Gruben gesammelt wurde. Dies hat zu einer Verunreinigung des Bodens geführt. Aus diesem Grund seien zunächst die ehemaligen Standorte identifiziert und die einstigen Betreiber oder deren Rechtsnachfolger beauftragt worden, die Standorte zu untersuchen. Wegen der intensiven Erkundung und aufwendigen Planung seien lange Zeiträume für die Beseitigung von Altlasten nicht ungewöhnlich. Daher würden noch immer alte Gaswerkstandorte saniert.

Das Gaswerk in Salmünster ging laut der Mainova 1964 außer Betrieb. 32 Jahre später wurde der Standort vom Regierungspräsidium Darmstadt als Altlast ausgewiesen. Die daraufhin angestrengten Untersuchungen hätten ergeben, dass während des Gaswerk-Betriebs auch der Kinzig-Altarm verunreinigt worden sei. Da es dort nur eine geringe Strömung gebe, seien wohl keine Schadstoffe „verschleppt“ worden. Die Verunreinigungen lägen auf dem Altarm-Grund. Freisetzung von Schadstoffen tunlichst vermieden

Im Zuge der Sanierung wurde Laut Mainova auf dem Areal des ehemaligen Gaswerkstandorts zunächst ein Gebäude abgerissen, um den Zugang zu dem verunreinigten Erdreich sicherzustellen. Anschließend war das belastete Erdreich bis zu einer Tiefe von sechs Metern auszuheben und noch im Erdreich befindliche Gebäudereste rückzubauen. Im Bereich des Kinzig-Altarms wurde eine Baustellenzufahrt erstellt, vorhandenes Gehölz gerodet und die Bodensanierung gestartet.

Diese war nach Unternehmensangaben in zwei Bereichen vorzunehmen: am ehemaligen Gaswerksstandort auf dem Gelände der Spedition Gebauer (Ahler Straße) und an dem dort angrenzenden Kinzig-Altarm. Zuvor sei ein Sanierungsplan erstellt worden, wofür langfristige Abstimmungen mit der Stadt Bad Soden-Salmünster, der Deutschen Bahn und weiteren Anliegern respektive Betroffenen nötig gewesen seien. Die Behörden hätten den Plan dann Anfang 2014 genehmigt.

Im Zuge der Arbeiten sei eine Freisetzung der Schadstoffe tunlichst vermieden und dies auch behördlich überwacht worden. Die Fläche des Kinzig-Altarms war zu renaturieren. Zu den Kosten des Projekts wollte die Mainova keine Angaben machen.

Auch interessant