Automobilzulieferer Veritas muss sparen

Gelnhausen - Ein Sparprogramm verordnet die Geschäftsleitung der Veritas AG ihren Belegschaften an den weltweit 15 Standorten – darunter auch Gelnhausen. Die Maßnahmen sollen bis Anfang Mai umgesetzt werden.
Mit einem umfangreichen Programm reagiert der Automobilzulieferer Veritas AG auf die aktuelle wirtschaftliche Lage im Markt und Wettbewerb. Das geht aus einer Pressemitteilung des Unternehmens hervor. Das Geschäftsjahr 2018 sei nicht wie geplant verlaufen. Vielmehr war das Unternehmen mit rückläufigen Abrufzahlen seitens der Kunden konfrontiert. Derzeit sei nicht absehbar, ob und wann sich die Situation am Markt ändern wird.
Neben dem Einbruch im Dieselgeschäft und dem allgemeinen Umbruch in der Automobilindustrie hat das zusätzlich eingetrübte konjunkturelle Umfeld den Geschäftsverlauf der Poppe-Veritas-Gruppe negativ beeinträchtigt, teilt Veritas mit. Mit Beginn des Jahres habe der Vorstand ein umfangreiches Restrukturierungs-Programm auf den Weg gebracht, um die bestehende Ergebnislücke zu schließen und nachhaltig die Liquidität im Jahr 2019 zu sichern.
„Viele Unternehmen aus der Automobilbranche sehen sich gezwungen, die Kosten deutlich senken. Auch wir kommen nicht darum herum, unsere bestehenden Kapazitäten den aktuellen Umsatzrückgängen anzupassen, wenn wir mit der Poppe-Veritas-Gruppe weiterhin erfolgreich am Markt bestehen wollen“, stellt der Vorstandsvorsitzende Hans-Jürgen Titz fest. Gleichzeitig gelte es, die eigenen Strukturen und Prozesse zu optimieren und effizienter zu werden.
Die Mitarbeiter am Stammsitz Gelnhausen werden seit Dienstag in mehreren Belegschaftsversammlungen über das Programm zur Zukunftsabsicherung informiert. Derzeit werden an allen Standorten und in den Konzernbereichen konkrete Maßnahmen definiert, die bis Anfang Mai ergebniswirksam umgesetzt werden sollen. Weiterhin Bestand hat das Ende letzten Jahres erarbeitete Strategiekonzept zur Neuausrichtung. Es wurde entwickelt, um die Wettbewerbsfähigkeit der Poppe-Veritas-Gruppe nachhaltig sicherzustellen und die Abhängigkeit vom Verbrennungsmotor und vom Dieselantrieb zu verringern.
Um Innovations- und Wachstumsfelder systematisch zu erschließen, wurde ein Innovationsmanagement etabliert, das bereits erste Erfolge verbuchen kann: „Konkret bearbeiten wir derzeit diverse Anfragen unter anderem für Anwendungen im Bereich des Elektroantriebs und im Bereich Brennstoffzelle. In beiden Feldern sehen wir sehr gute Chancen und Perspektiven für die Poppe-Veritas-Gruppe“, gab Andreas Zipser, Leiter des Konzernbereichs Forschung und Entwicklung, bei den Belegschaftsversammlungen einen ersten Ausblick.