Genauere Aussagen können nach Angaben des kaufmännischen Leiters der städtischen Kurgesellschaften, Kurdirektor Michael Lehrbacher, erst dann gemacht werden, wenn mögliche Planvarianten weiter ausgearbeitet seien. Dennoch sollte „allen Beteiligten klar sein, dass wir uns in einem Stadium befinden, in dem die städtischen Gremien nun Grundsatzentscheidungen treffen müssen“. Der Kurbetrieb und die beauftragten Planer würden diese „mit seriösen und nachvollziehbaren Ansätzen vorbereiten“. (Lesen Sie hier: Buch über Main-Kinzig-Kreis: Von den Grimms über einen „Oscar“ bis zur Industrie)
Neben dem finanziellen Aufwand für eine „vollumfängliche“ Sanierung seien auch die Kosten für die mögliche Errichtung eines Neubaus oder auch Teilneubaus in den Blick zu nehmen. Dabei müsse abgewogen werden, ob die vermutlich höheren Herstellungskosten für einen Neu- oder Teilneubau nicht durch geringere Folgekosten wie etwa Energiekosten und Einsparungen in den Betriebsabläufen „aufgefangen oder gar überkompensiert werden können“, gibt Lehrbacher zu bedenken.
Und Dominik Brasch fügt im Gespräch mit unserer Zeitung hinzu, dass bei Sanierungsprojekten im Bestand oftmals „böse Überraschungen“ auftauchten. Hinzu kämen Kostensteigerungen durch Materialmangel und Lieferengpässe, die sich durch Inflationstendenzen und den Ukrainekrieg weiter verstärkt hätten. Die anstehenden Entscheidungen böten neben Risiken auch Chancen für eine Weiterentwicklung des Kurareals. Schon seit einiger Zeit gebe es Gespräche mit einer renommierten Hotelkette aus den Niederlanden, erklärt Brasch. Deren Führung sei bereit, einen Betrag in Höhe von „weit über 20 Millionen Euro in ein attraktives Thermenhotel mit direkten Zugang zur Bade- und Saunalandschaft der Therme zu investieren“. Theoretisch sei auch ein Übergang der Therme in privatwirtschaftliche Hand denkbar, sinniert er. Allerdings wolle der potenzielle Investor auf dem Gelände gleich neben der neuen Schwimmhalle so bald als möglich bauen.
Beschlossen haben die Stadtverantwortlichen, bis Ende Mai parallel zu den Planungen ein Markterkundungsverfahren zu betreiben. Laut Kurdirektor Stefan Ziegler werde allein aus dem touristischen Angebot der Kurstadt Bad Soden-Salmünster ein Bruttoumsatz von jährlich gut 60 Millionen Euro erwirtschaftet.