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Kein Faschingsumzug in Steinau - Falschmeldungen sorgen für Ärger

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Von: Walter Kreuzer

Faschingsumzug und Party am Kumpen
Faschingsumzug und Party am Kumpen so wie auf unserem Archivfoto von 2014: Viele Steinauer würden sich freuen, wenn es bald wieder dazu käme. Für 2024 gibt es erste Überlegungen. © Dietmar Kelkel

Die Faschingsfans in der Brüder-Grimm-Stadt müssen sich gedulden. In diesem Jahr wird es definitiv keinen Umzug geben. 2024 könnte sich das ändern. Bedingung: Es wird ein Veranstalter gefunden.

Steinau - In der am Wochenende ihrem Höhepunkt zustrebenden Faschings-Kampagne 2023 gibt es in Steinau (Kinzigtal) keinen Faschingsumzug. Ein solcher war auch nie geplant, wenngleich vergangene Woche etwas Gegenteiliges auf Facebook gepostet worden war. Es hat den Anschein, dass da jemand voreilig aktiv wurde, indem ein interner Aufruf unter Vereinen ungeprüft – und angereichert mit der Aufforderung zur Teilnahme – ins Netz gestellt wurde.

Kinzigtal: Kein Faschingsumzug in Steinau - Fake News sorgen für Ärger

Das Ordnungsamt der Stadt, so Bürgermeister Christian Zimmermann (parteilos) gegenüber der Redaktion, habe die Angelegenheit der Polizei gemeldet: „Zudem haben wir den Kleingartenverein als auch den Betreiber eines Facebook-Profils gedrängt, dass nichts dergleichen stattfindet und im Internet eine Richtigstellung erfolgt.“ Ein Hintergrund sei gewesen, dass es weder eine Anfrage, einen Antrag oder gar eine Genehmigung für eine solche Veranstaltung gegeben hätte. Angesichts der kurzen Zeitspanne bis zum kommenden Samstag wäre das wohl auch kaum möglich gewesen.

Auslöser der Angelegenheit dürften aus dem Ruder gelaufene Überlegungen für einen Sternmarsch von Vereinen zu einer Faschingsparty auf dem Gelände des Kleingärtnervereins gewesen sein. Wie der Vorsitzende eines in der ARGE vertretenen Vereins ausführt, sollte am Kumpen ein Zwischenstopp eingelegt werden. Allerdings: „Es war nie an einen offiziellen Umzug gedacht. Die Sache ist dumm gelaufen und wohl unüberlegt ins Internet gelangt.“ Anschließend wurden die Überlegungen, von wem auch immer, zu einem pseudo-professionellen Plakat aufgemotzt, das auf Facebook etliche Male geteilt wurde.

Klar ist aber, dass es in diesem Jahr keinen Umzug geben wird. Am Samstag bleibt es ab 14.01 Uhr bei der Faschingsparty für die Vereine und Helfer der beiden letztjährigen Märkte.

Auch wenn sich der Internetaufruf als Falschmeldung erwies, eins hat er gezeigt: Viele Menschen freuen sich, wenn es in Steinau wieder einen Faschingsumzug geben sollte. Im Hintergrund gibt es in den Vereinen und der ARGE Steinau, einem vor einem knappen Jahr reaktivierten losen Zusammenschluss von Vereinen, der in früheren Jahren den Steinauer Faschingsumzug organisiert hat, erste Überlegungen für das Jahr 2024. Ziel sei es, „diese Tradition nicht einschlafen zu lassen“.

Erste Überlegungen für das Jahr 2024: Veranstalter gesucht

Bürgermeister Zimmermann steht solchen Überlegungen grundsätzlich positiv gegenüber. Er stellt aber klar: „Es wäre gut, wenn sich ein Veranstalter finden würde. Die Stadt würde diesen unterstützen. Man muss sich mit den Vereinen unterhalten.“

Die Stadt Steinau selbst komme aus seiner Sicht als Ausrichter allerdings nicht in Frage: „Es würden sich eine ganze Reihe juristischer Fragen stellen, da wir auch Genehmigungsbehörde sind. Das muss genau diskutiert werden. Das Beispiel von diesem Jahr zeigt, dass man das nicht blauäugig angehen darf.“

Als Veranstalter könne er sich die ARGE, aber auch einen privaten Veranstalter vorstellen. Dieser könne sich „über Getränke und sonstiges finanzieren“. Der Umzug hätte dann eher einen „Event-Charakter. Keinen Hehl macht der Bürgermeister daraus, dass mit einem Faschingsumzug zahlreiche Vorbereitungen und auch finanzielle Risiken verbunden sind; ganz abgesehen von den notwendigen Genehmigungen bis hin zum Katastrophenschutz oder Vorgaben für die Lautstärke der Boxen, „damit niemand kommen kann, der seinen Tinnitus auf deren Lautstärke zurückführt“.

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