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Frühester Corona-Impftermin in Schlüchtern im Februar 2022 - Kreis will Kapazitäten ausbauen

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Corona: Die Hausärzte sollen erste Anlaufstellen sein für Impfwillige, sagt die Kreisverwaltung.
Die Hausärzte sollen erste Anlaufstellen sein für Impfwillige, sagt die Kreisverwaltung. © Daniel Karmann/dpa

Die Impfstelle in der Bahnhofstraße 6a in Schlüchtern soll zeitlich und personell ausgebaut werden. Unterdessen spricht der Landrat deutliche Worte.

Main-Kinzig-Kreis - Vor dem Hintergrund einer massiv steigenden Impfnachfrage teilte der Main-Kinzig-Kreis am Montag mit, dass die Arbeit der Dein-Pflaster-Impfstellen in Hanau, Gelnhausen und Schlüchtern „kurzfristig zeitlich und personell ausgedehnt“ werden soll. Die Personal-Akquise laufe bereits. Außerdem sollen zusätzliche Kapazitäten für mehr Impfaktionen vor Ort geschaffen werden. Wer am Montag über mkk.de einen Termin in der Impfstelle Schlüchtern vereinbarte, der erhielt als frühestmögliches Datum den 8. Februar 2022.

Die Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD) weist deshalb darauf hin, „dass die erste Adresse für Impfungen, insbesondere Auffrischungsimpfungen, die niedergelassenen Ärzte sind“. Es werde weder bei den ambulanten noch den stationären Impfangeboten eine Unterscheidung gemacht, wo jemand herkomme und ob es nun der erste oder der dritte Piks sei. „Dennoch bitte ich um Verständnis, dass der öffentliche Gesundheitsdienst hier nur ergänzend wirken kann und der Hauptanteil der Impfungen durch die Arztpraxen übernommen werden sollte. So hat es das Land Hessen in Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung klar geregelt.“

Corona im Main-Kinzig-Kreis: Impfstelle in Schlüchtern soll ausgebaut werden

Parallel zur Impfnachfrage breitet sich das Coronavirus in allen Alters- und Bevölkerungsschichten ungebremst aus – selbst in der Gruppe der über 60-Jährigen liege der Inzidenzwert mittlerweile wieder bei über 150, sagt Landrat Thorsten Stolz (SPD). Grund: Die Kontaktmöglichkeiten, die sich im öffentlichen Raum ergeben, würden reichlich genutzt.

In diesem Zusammenhang findet der Landrat klare Worte: „Ich will es mal so deutlich sagen: Es sind gerade die Gesundheitsämter und der öffentliche Gesundheitsdienst, bei denen sehr viel abgeladen wird und bei denen eine sehr hohe Verantwortung liegt.“ Die Kolleginnen und Kollegen „gehen schon wieder seit Wochen hart an ihre Belastungsgrenze und darüber hinaus, und sie werden mitunter noch unflätig beschimpft“, so der Landrat. „Selbst mit einer Verdopplung des Personals können wir aber nicht mehr jeder infizierten Person in langen, ausführlichen Telefonaten vorbuchstabieren, dass sie zu Hause bleiben, sich auskurieren und testen muss. Das ist bei diesen Zahlen und Infektionswerten nicht möglich. Das sollte aber nach 20 Monaten Pandemie mittlerweile jeder selbst wissen, und man sollte auch die Tragweite kennen, wenn man die Notwendigkeiten ignoriert.“ (Mit dem Corona-Ticker für den Main-Kinzig-Kreis bleiben Sie auf dem Laufenden)

Corona-Infektionszahlen im Main-Kinzig-Kreis gestiegen

Die gestiegenen Infektionszahlen fordern das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr stark. Deshalb wird Personal aus anderen Teilen der Verwaltung abgezogen, um bei der Abarbeitung der wöchentlich mehr als 900 Fälle zu helfen. Konsequenz: Die Öffnungszeiten und Erreichbarkeiten in anderen Teilen der Kreisverwaltung sowie an Außenstellen müssen eingeschränkt werden.

Die Infektionszahlen haben sich im Kreisgebiet nach einem ersten größeren Anstieg im September seit Mitte Oktober drastisch erhöht. Derzeit gelten 1790 Menschen als infektiös. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt bei 223. In den vier Kliniken werden derzeit 47 Patientinnen und Patienten mit Covid-19 behandelt, elf intensivmedizinisch. Mitte Oktober lag diese Zahl noch bei 18 Personen insgesamt beziehungsweise fünf, die auf den Intensivstationen lagen. (ag)

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