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Inzidenz über 350: Main-Kinzig-Kreis ist Corona-Hotspot - Verschärfte Regeln seit Freitag

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Maskenpflicht
Im Main-Kinzig-Kreis gelten ab Freitag verschärfte Corona-Regeln. Dazu gehört auch eine Maskenpflicht in stark frequentierten Fußgängerzonen. (Symbolbild) © Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Der Main-Kinzig-Kreis hat am Donnerstag nach Zahlen des RKI den dritten Tag in Folge den Schwellenwert von 350 bei der Sieben-Tage-Inzidenz überschritten. Seit Freitag gelten deshalb verschärfte Maßnahmen.

Update vom 17. Januar, 16.02 Uhr: Der Main-Kinzig-Kreis liegt bei der Sieben-Tage-Inzidenz der Coronavirus-Infektionen weiterhin deutlich über dem Schwellenwert von 350. Mit Stand vom Montag hatte das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr 584 Infektionen je 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner und Woche registriert. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Pandemie, Tendenz weiter steigend, heißt es in einer Mitteilung des Main-Kinzig-Kreises.

Der Main-Kinzig-Kreis weist deshalb erneut darauf hin, dass zur Verlangsamung der Virusausbreitung bestimmte Schutzmaßnahmen dringend einzuhalten sind. Dazu zählen die Maskenpflicht an belebten Plätzen und in Fußgängerzonen sowie das Alkoholverbot in bestimmten Bereichen des Kreisgebiets. Die Örtlichkeiten haben jeweils die Städte und Gemeinden festgelegt und in dieser Woche noch einmal nachgeschärft. Die Anpassung betrifft die Gemeinde Rodenbach.

Den Wortlaut der Allgemeinverfügung sowie die betroffenen Gebiete sind auf der Internetseite des Main-Kinzig-Kreises zu finden (www.mkk.de, „Öffentliche Bekanntmachungen“). Die zusätzlichen Schutzmaßnahmen sind zunächst auf den 14. Februar befristet und können vorher schon außer Kraft treten, wenn der Inzidenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen wieder unter der Marke von 350 liegt. 

Erstmeldung vom 13. Januar, 13.38 Uhr:

Main-Kinzig-Kreis - Unter anderem darf an öffentlichen Plätzen dann kein Alkohol mehr getrunken werden, ebenso muss auf stark frequentierten Straßenbereichen und Fußgängerzonen eine medizinische Maske getragen werden. Die Details zum jeweiligen Geltungsbereich sind einer Allgemeinverfügung zu entnehmen, die der Main-Kinzig-Kreis auf seiner Homepage (www.mkk.de) veröffentlicht, heißt es in einer Pressemitteilung. Sämtliche Hotspot-Regeln hat das Land Hessen in der Coronavirus-Schutzverordnung vorgegeben, die automatisch ab Freitag gelten.

Für Landrat Thorsten Stolz kommt das Überschreiten des 350er-Werts nicht überraschend. „Die Infektionszahlen steigen seit dem Jahreswechsel kontinuierlich wieder an. Am Wochenende hat der Main-Kinzig-Kreis noch knapp unter der Marke von 350 gelegen, mittlerweile liegen wir deutlicher darüber. Insofern sind die eingeleiteten Schritte für unsere Städte und Gemeinden zu erwarten gewesen, die hessenweit im Gleichklang getätigt werden und im Übrigen in benachbarten Kreisen schon länger gelten“, so Stolz.

Corona im Main-Kinzig-Kreis: Inzidenz über 350 - Verschärfte Regeln ab Freitag

Am Donnerstag lag der Inzidenzwert für den Main-Kinzig-Kreis laut RKI bei 457 (nach Zahlen des Main-Kinzig-Kreises bei 485). Der Landrat rechnet mit einem weiteren Anstieg der Infektionszahlen. „Der Trend geht bundesweit deutlich nach oben und da bildet der Main-Kinzig-Kreis leider keine Ausnahme.“ (Mit unserem Corona-Ticker für den Main-Kinzig-Kreis bleiben Sie immer auf dem Laufenden)

Die Situation auf den Intensivstationen der vier Krankenhäuser im Kreisgebiet hat sich hingegen nicht bedeutend verändert. Dort wie auch auf den Normalstationen sind die Belegungszahlen leicht rückläufig. Am Mittwoch befanden sich 43 Patientinnen und Patienten mit Covid-19 in den Kliniken (Vorwoche: 47), davon mussten 10 intensivmedizinisch betreut werden (Vorwoche: 11).

Der Main-Kinzig-Kreis hatte sich bereits vor Tagen mit den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern sowie den Ordnungsämtern der Kommunen abgestimmt, um eine Allgemeinverfügung rechtzeitig herausgeben zu können. In dieser Verfügung sind die Straßenzüge benannt, auf denen die zusätzlichen Maßnahmen gelten.

Die Kontrollen obliegen der Polizei und den kommunalen Ordnungskräften. Die verschärften Maßnahmen treten außer Kraft, wenn der Inzidenzwert an fünf aufeinanderfolgenden Tagen wieder unter der Marke von 350 gelegen hat. So sieht es die Coronavirus-Schutzverordnung des Landes Hessen vor.

Hohe Corona-Zahlen im Main-Kinzig-Kreis: Vor allem Jüngere betroffen

Gesundheitsdezernentin Susanne Simmler hofft auf eine möglichst langsame Verbreitungsdynamik. „Wenn wir es weiter schaffen, dass sich die ansteckendere Virusvariante Omikron nicht so rasant verbreitet wie in anderen Teilen der Welt, ist gerade dem Personal in den Krankenhäusern sehr geholfen. Die Kolleginnen und Kollegen leisten seit Monaten einen tollen, aber aufs Äußerste fordernden Job“, erklärt die Erste Kreisbeigeordnete.

Simmler erinnert an das Vorgehen im Fall der Fälle. Wer im Main-Kinzig-Kreis wohne und einen positiven PCR-Testbefund erhalte, solle sich unmittelbar isolieren, seine engen Kontaktpersonen der vergangenen Tage über die Situation informieren und dem Gesundheitsamt auf digitalem Wege Meldung machen. Das Meldeformular ist auf der Kreishomepage www.mkk.de zu finden. Mit wenigen Klicks und Eingaben können darüber Haushaltsangehörige und auch enge Kontaktpersonen gemeldet werden.

Die höchsten Verbreitungsraten hat das Coronavirus derzeit in den jüngeren Generationen, was auch vor dem Wiederbeginn der Schule in dieser Woche schon der Fall war. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt in den Altersgruppen der Kinder und Jugendlichen etwa doppelt so hoch wie im Rest der Bevölkerung. „Das lässt sich nur zum Teil mit der höheren Testfrequenz erklären, die seit dieser Woche durch den Schulstart wieder verlässlich gegeben ist“, sagt Susanne Simmler.

Video: Corona regional: Das Update für Hessen

Der hohe Anstieg des Inzidenzwerts, der das Infektionsgeschehen der vergangenen Tage beschreibt, habe sich bei den jungen Menschen schon im zu Ende gehenden Jahr gezeigt und über die Ferienzeit fortgesetzt. Daher seien die Werte eher mit der höheren Kontaktfrequenz und Mobilität der jüngeren Altersgruppen zu erklären.

In der Gruppe der Menschen über 60 Jahre liegt die Sieben-Tage-Inzidenz bei knapp über 100. „Wichtig ist weiterhin die Eigenverantwortung aller Bürgerinnen und Bürger. Sie können und sollen selbst entscheiden, welche Kontakte derzeit wirklich notwendig sind und welche nicht, und wir bitten hier wirklich um sorgfältiges Abwägen“, so Simmler.

Das Amt für Gesundheit und Gefahrenabwehr des Main-Kinzig-Kreises hat bereits am Montag ein Übersteigen des Inzidenzwerts von 350 registriert. Maßgeblich für die Verschärfungen nach geltender Gesetzeslage in Hessen sind jedoch die Zahlen des Robert-Koch-Instituts.

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