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„Ich dachte, wir finden mehr Corona-Fälle“ - Schnelltestzentren im Main-Kinzig-Kreis werden gut angenommen

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Warten auf den Corona-Schnelltests in einem Nebengebäude des Krankenhauses Schlüchtern, in dem auch der Ärztliche Bereitschaftsdienst seinen Sitz hat.
Warten auf den Corona-Schnelltests in einem Nebengebäude des Krankenhauses Schlüchtern, in dem auch der Ärztliche Bereitschaftsdienst seinen Sitz hat. © Alexander Gies

Im Main-Kinzig-Kreis gibt es mehr und mehr Corona-Schnellteststationen. Sie werden gut angenommen, wie eine Umfrage unserer Zeitung im Bergwinkel ergab.

Main-Kinzig-Kreis - In Schlüchtern werden an zwei Orten Corona-Testungen durchgeführt. Nachdem der Main-Kinzig-Kreis das Testzentrum am Krankenhaus eröffnet hatte, ist dort seit dem 1. März das Deutsche Rote Kreuz (DRK) federführend im Auftrag des Kreises am Testen.

Monika Volz, DRK-Geschäftsstellenleiterin, sieht einen enormen Zuwachs. Bevor das DRK Anfang des Monats den Betrieb aufgenommen hatte, wurden etwa 30 bis 40 Tests am Tag gezählt. „Inzwischen hat sich dies verdreifacht“, berichtet Volz. An den Wochentagen werden nun 100 bis 120 Personen getestet. Auch am Wochenende sind es nur unwesentlich weniger, obwohl das Corona-Testzentrum nur von 9 bis 14 Uhr geöffnet ist. „Am Samstag waren es in den fünf Stunden 94 Tests. Tendenz steigend“, erklärt die DRK-Frau.

Corona-Schnelltestzentren im Main-Kinzig-Kreis werden gut angenommen

Positive Ergebnisse sind dabei die Seltenheit: „Es gibt Tage, da haben wir gar keinen positiven Test oder mal einen. In der Spitze waren es drei an einem Tag“, berichtet Volz. Dies sei wenig. „Ich dachte, wir finden mehr“, meint sie. Ob jeder positiv Getestete tatsächlich Corona habe, könne sie nicht sagen. „Die positiv Getesteten bekommen dann einen PCR-Test zum Abgleichen. Da haben wir aber keinen Überblick“, bedauert Volz, denn es würde sie schon interessieren, wie viele von Corona Betroffene tatsächlich durch die Schnelltests gefunden werden.

Über eine positive Resonanz auf das kostenlose Test-Angebot kann auch Marcel Rindt berichten, der das Corona-Testzentrum in der elterlichen Lotichius Apotheke aufgebaut hat. Dort werden seit anderthalb Wochen Schnelltests angeboten. Und: „Wir sind vollkommen ausgelastet“, berichtet Rindt. Deshalb wurden die Kapazitäten nochmals aufgestockt. Auf Terminvergabe erfolgen nun täglich 70 bis 80 Testungen.

In den vergangenen 10 Tagen seien in der Lotichius Apotheke etwa 600 Tests vorgenommen worden, darunter gab es gerade mal einen positiven Befund. „Ich glaube, wir sind bislang in Schlüchtern recht glimpflich davongekommen, wenn man das Geschehen mit zum Beispiel Hanau vergleicht“, meint Rindt. Der junge Mann lobt die gut funktionierende Kooperation mit den Hausärzten MKK, deren Gesellschafterin Zuzana Zimmermann die ärztliche Leitung im Testzentrum innehat, die pharmazeutische Leitung obliegt Apothekerin Meike Rindt. (Hier geht es zum Corona-Ticker für den Main-Kinzig-Kreis)

Video: Corona-Schnelltest in der Apotheke vs. Selbsttest vom Discounter

In Bad Soden-Salmünster bieten seit vergangenen Freitag die Mitarbeiter der Easy-Apotheke am Palmusacker kostenlose Schnelltests an – vormittags für Mitarbeiter von Firmen, nachmittags für die Bevölkerung, erläutert der Langenselbolder Apotheker Stefan Frank, der die Filial-Apotheke betreibt. Pro Tag schaffen die zwei Mitarbeiter – einer führt die Tests durch, einer erledigt die Dokumentation – rund 100 Tests. Und das Schönste: Bislang gab es noch keinen positiven Fall.

„Wir hoffen, damit den Menschen auch ein etwas ungezwungeneres Osterfest zu ermöglichen, wenn sie sich im Rahmen der geltenden Regeln mit ihrer Familie treffen“, sagt Apotheker Frank. Er weist aber darauf hin, dass es sich bei dem Ergebnis um eine Momentaufnahme handele. Dessen müsse man sich bewusst sein und dürfe das Testat nicht als Freifahrtschein missverstehen.

Die Reaktion der Testwilligen sei durchweg positiv, berichtet er. „Viele sind froh, dass sie für einen Test keinen weiten Weg mehr auf sich nehmen müssen“, sagt Frank. Die Terminvergabe läuft ausschließlich online über testcenter-bss.de. Das Testergebnis wird entweder über einen QR-Code auf das Handy oder nach 20 Minuten Wartezeit traditionell auf Papier mitgeteilt. Einen großen Dank spricht Frank der Stadtverwaltung aus: Diese habe nicht nur den Test-Container aufgestellt, sondern auch mit Strom versorgt und die Öffentlichkeitsarbeit übernommen. „Das haben die quasi alles binnen kürzester Zeit aus dem Boden gestampft“, äußert er sich beeindruckt.

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