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Cum-Ex-Prozess: Anklage fordert neun Jahre Haft für Hanno Berger

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Steueranwalt Hanno Berger sitzt in Bonn auf der Anklagebank. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft.
Steueranwalt Hanno Berger sitzt in Bonn auf der Anklagebank. (Archivbild) © Oliver Berg/dpa

Im Strafprozess gegen den Architekten der Cum-Ex-Aktiendeals, Hanno Berger, hat die Anklage eine Freiheitsstrafe von neun Jahren gefordert.

Bonn - Der Angeklagte habe Geschäfte initiiert und sie anderen Beteiligten „beigebracht“, sagte Staatsanwalt Jan Schletz am Dienstag vor dem Bonner Landgericht. Das mögliche Höchstmaß für die Tatvorwürfe liegt bei 15 Jahren.

Cum-Ex-Prozess: Staatsanwalt fordert Haftstrafe für Hanno Berger 

In den drei Fällen der besonders schweren Steuerhinterziehung, bei denen Hanno Berger, der aus Schlüchtern-Elm im Main-Kinzig-Kreis stammt, den Ermittlungen zufolge mitwirkte, sei ein Steuerschaden von 276 Millionen Euro entstanden. Schletz forderte die Einziehung von 27,3 Millionen Euro, die Berger und ein Ex-Kollege zahlen sollen.

Nach dem Plädoyer der Anklage wurde am Dienstag die Erwiderung der Verteidigung erwartet. Ein Urteil soll in der kommenden Woche gefällt werden.

Bei den Deals, deren Hochzeit von 2006 bis 2011 war, werden Aktien mit („cum“) und ohne („ex“) Ausschüttungsanspruch rund um den Dividendenstichtag hin und her verschoben. Das Verwirrspiel diente dazu, sich vom Fiskus Steuern erstatten zu lassen, die nicht gezahlt wurden. Dem Staat entstanden dadurch Einbußen im zweistelligen Milliardenbereich. (dpa)

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