Dämliche Diebe geben sich als Finder aus und fliegen auf
Schlüchtern/Fulda - Zwei Männer, die Ende Januar während einer Zugfahrt einen Rucksack samt Kreditkarten gestohlen hatten und anschließend erfolglos versuchten, Geld abzuheben, sind nun auf kuriose Art und Weise von der Polizei aufgedeckt worden. Die Diebe gaben sich als ehrliche Finder aus und wurden anschließend mit Hilfe von Videoaufzeichnungen überführt.
Zwei Männer, 40 und 49 Jahre alt, hatten Ende Januar in einem Zug zwischen den Bahnhöfen Fulda und Schlüchtern einem Fahrgast den Rucksack geklaut. Der Bestohlene war zuvor kurz eingenickt. Jetzt sind die beiden Diebe auf kuriose Art und Weise überführt worden, bestätigt die Polizei. Die Männer waren zunächst in Schlüchtern ausgestiegen und versuchten weniger später mit den Kreditkarten des Diebstahlopfers von einem Bankautomaten in Schlüchtern Bargeld abzuheben. Sie blieben allerdings erfolglos. Mithilfe der Bundespolizei wurden die Kreditkarten rechtzeitig gesperrt. Wenig später meldeten sich die Langfinger per Telefon bei ihrem Opfer und gaben sich als ehrliche Finder des Rucksacks aus. Sie vereinbarten einen Treffpunkt mit dem Beklauten, einem 49-Jährigen aus Ebersburg, und gaben ihm seinen Rucksack wieder. „Die „ehrlichen“ Finder hatten die Rechnung allerdings ohne die Polizei gemacht. Nach der Auswertung von Videoaufzeichnungen konnten beide Männer wegen des Diebstahles und des versuchten Computerbetruges nun als dringend Tatverdächtige ermittelt werden. „Dass Diebe Taschen ausbeuten und dann liegen lassen würden, sei gängige Praxis. „Dass sie sich als Finder ausgeben und den Rucksack zurückgeben, habe ich noch nicht erlebt“, sagte Peter Dittel von der Bundespolizeiinspektion Kassel. Die Polizei hat gegen beide Männer nun ein Strafverfahren eingeleitet. / js