Die Investorin traut der touristischen Entwicklung jedoch nicht blind. Daher gibt es „einen Plan B: Der Grüne Baum liegt relativ nah am Bahnhof und könnte auch als Boarding House genutzt oder Appartements einzeln vermietet werden.“ Daher sollen die etwa 35 bis 40 Zimmer – die genaue Zahl steht noch nicht fest – mit Küchenzeile und Bad ausgestattet werden. Eineinhalb Jahre werden für die Kernsanierung des Altbaus an der Leipziger Straße veranschlagt. Dann soll es ein Restaurant „mit gehobener, gut bürgerlicher deutsche Küche geben. Auch ein Saal wird wieder dabei sein“, kündigt Graf an.
Er selbst wird für drei Jahre die Geschäftsführung einer zu gründenden Hotel- und Gaststättenbetriebsgesellschaft übernehmen. Seine vordringlichste Aufgabe: „Ich suche ein Pächter-Paar, das nur die Gastronomie übernimmt und auch davon lebt. Die Zimmervermietung erfolgt davon getrennt. Optimal wäre eine Kombination von Koch und Konditor, damit nachmittags Kaffee und Kuchen angeboten werden können.“ Wenn es nach Graf geht, wird der Grüne Baum spätestens im Sommer zurück sein: „Wir wollen einen Biergarten eröffnen – und das so schnell wie möglich.“
Apropos schnell: Die Abwicklung des Kaufes war alles andere als das. Die Schilderungen des Vermittlers erinnern an das berühmte Schilda, angesichts immer wieder neuer Verzögerungen und bürokratischer Hürden, insbesondere durch den Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH).
Er habe mehrfach Überzeugungsarbeit bei der Käuferin leisten müssen, die entnervt kurz vor dem Absprung gestanden habe – nicht zuletzt auch wegen der in den Gebäuden hinterlassenen Müllberge. Graf: „Hier war alles voll Müll. Die Kosten für die Entrümpelung lagen bei 14.000 Euro. Sechs große Container mussten entsorgt werden.“