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Einschulung im Main-Kinzig-Kreis: Nun knapp 40.000 Schüler

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Schlüchtern - Am Dienstag wurden mehr als 3500 aufgeregte ABC-Schützen im Main-Kinzig-Kreis eingeschult – für alle anderen begann der Unterricht nach sechs Wochen Sommerferien bereits am Montag. Dabei beginnen auch 98 neue Lehrkräfte. Diese und andere Zahlen präsentierte das Staatliche Schulamt.

Insgesamt besuchen im Schuljahr 2014/2015 demnach 39.579 Kinder und Jugendliche die Schulen des Main-Kinzig-Kreises, für 3525 von ihnen war am Dienstag Premiere. Das spiegele zwar einen Rückgang wider, so die Leiterin des Schulamtes, Sylvia Ruppel, aber der falle mit 492 Schülern gering aus. Lediglich im gymnasialen Bildungsgang (plus 101) sowie bei den Grundschülern (plus 154) verzeichne man eine leichte Steigerung.

Die Schulamtschefin sieht ihre Behörde gut aufgestellt und gab sich entspannt: „Wir erwarten einen insgesamt guten Unterrichtsbeginn.“ Dazu trage auch bei, dass mit dem Start ins neue Schuljahr auch 98 neue Lehrkräfte an die Schulen des Main-Kinzig-Kreises kommen. „Von diesen 98 ist etwa ein Viertel nach einem Versetzungswunsch jetzt bei uns, die verbleibenden 74 sind junge Lehrkräfte, die nach dem zweiten Staatsexamen nun eine Planstelle besetzen.“ Insgesamt bekam der Main-Kinzig-Kreis fünf Lehrerstellen mehr zugewiesen als im Jahr zuvor.

Während für Haupt- und Realschule und auch für den gymnasialen Zweig Bewerbungen für die Fächer Physik, Chemie, Musik, Kunst und Informatik vorlägen, bestehe für das Lehramt an Beruflichen Schulen ein Engpass. Dies betreffe die Berufsbereiche Metalltechnik, Gesundheit und Sozialassistenz. „Auch besteht hier eine nicht-ausreichende Bewerbersituation in den allgemeinbildenden Fächern. Aber auch das Lehramt an Grundschulen ist mit den Fächern Musik und Sport betroffen“, so Ruppel. Dennoch könne man insgesamt von einer gesicherten Unterrichtsversorgung ausgehen.

Große Nachfrage bestehe weiterhin nach dem Angebot „SchuB“-Klassen. „SchuB“ steht für „Schule und Betrieb“ und wurde bisher aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gespeist. Dabei kombinieren die Schüler Unterricht und die praktische Arbeit in Betrieben.

Auch bei der Inklusion sei man auf einem guten Weg: „Durch die Aktivitäten in diesem Bereich hat sich die Zahl der Schüler in den Förderschulen deutlich verringert. Im Gegenzug konnte die Zahl von Schülern in inklusiven Beschulungsformen deutlich erhöht werden“, erklärte Joachim Pfannmüller, Dezernent im Staatlichen Schulamt. „Derzeit findet an 85 Schulen inklusiver Unterricht statt. Nicht nur deren Anzahl hat sich erhöht, sondern auch die Bereitschaft der allgemeinen Schulen, Kinder mit Beeinträchtigungen selbstverständlich aufzunehmen.“

Und zum Thema G8/G9? „Die mögliche Rückkehr zu G9 und die Öffnung für beides ist politisch veranlasst, nicht pädagogisch. Die Schulen mussten aber politisch-pädagogisch entscheiden“, sagte Dezernent Erich Schleßmann. Die Umstellung sei ein Kraftakt für die Schulen gewesen. Die Tendenz im Kreis gehe aber mehrheitlich, also nach Elternwunsch, zu G9. Schleßmann: „Ich habe mit Interesse die Verlautbarung des Kultusministeriums gelesen, nach der das Parallelangebot dauerhaft bleiben soll.“ / KN

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