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Enercon übernimmt Windkraft-Projekt von Turbowind: Bauarbeiten in vollem Gange

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Seit mehreren Wochen laufen die Vorarbeiten für die Errichtung der Windkraftanlagen. / Foto: Daniel Krenzer
Seit mehreren Wochen laufen die Vorarbeiten für die Errichtung der Windkraftanlagen. / Foto: Daniel Krenzer

Breitenbach - Die Arbeiten für die Windkraftanlagen zwischen Breitenbach und Steinau sind in vollem Gange. Doch nicht mehr die Firma Turbowind, sondern Enercon aus Aurich ist inzwischen für das Projekt mit neun Windrädern zuständig.

Von unserem Redaktionsmitglied Daniel Krenzer Das Windparkprojekt Breitenbach wurde von Turbowind geplant und beantragt. Ende 2016 bekam das Unternehmen schließlich die Genehmigung zur Errichtung und des Betriebes der Windenergieanlagen zugesprochen. In 2017 wurde mit der Firma Enercon die Übernahme des Projekts vereinbart, teilt Projektentwickler Rainer Olling auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Die Gesellschafteranteile der Windparkbetriebsgesellschaft Breitenbach mbH seien mit Wirkung zum 1. Januar auf Enercon übertragen worden. Das Unternehmen ist zudem Hersteller und Lieferant der am Standort Breitenbach vorgesehenen Windenergieanlagen. „Enercon wird die Windenergieanlagen im Eigenbetrieb betreiben und ist dadurch während der gesamten Betriebsphase in höchstem Maße am erfolgreichen und sicheren Betrieb des Windparks interessiert“, versichert Olling. Seit einigen Wochen laufen die Arbeiten nun an den seit Jahren heiß diskutierten Windrad-Standorte – wie oberhalb des Acis. „Die Zuwegung im östlichen Teilgebiet des geplanten Windparks wurde fertiggestellt, sodass die ersten Standorte über befestigte Wege erreicht werden können“, führt Olling aus. An einem Standort sei bereits mit dem Bau des Fundamentes begonnen worden, an den anderen Standorten soll dies zeitnah starten. „Generell ist vorgesehen, alle zwei Wochen ein Fundament fertigzustellen. Aufgrund von Witterungsbedingungen ist dieses jedoch nicht gewiss“, berichtet der Projektentwickler. Dann folgten sukzessive die Türme, Gondeln und Rotorblätter, nebenbei die Verlegung der Kabelleitungen zur Übergabe des Stroms in das öffentliche Leitungsnetz. „Im Herbst sollen alle Windenergieanlagen in Betrieb genommen werden und umweltfreundlichen Strom produzieren“, blickt Olling voraus.

Dass im Wald zwischen Breitenbach und Steinau Baubetrieb herrscht, ist dort nicht mehr zu übersehen. Breite Wege sind beispielsweise oberhalb des Acis durch den Wald hin zu den Standorten entstanden. Während die Teile der Anlagen über eine eigene Autobahnabfahrt direkt von der A 66 aus geliefert werden sollen, erfolgt der herkömmliche Baustellenverkehr – zum Beispiel die Betonmischer – über öffentliche Wege. Dazu hat sich der Ortsbeirat in Breitenbach bereits kritisch geäußert und sieht in den Bauarbeiten und dem daraus resultierenden Verkehr erhebliche Belastungen für die Bevölkerung (wir berichteten). Ursprünglich wollte Turbowind noch mehr Windräder errichten, beantragte dann aber zunächst den Bau von zehn Anlagen. Den Antrag für ein Windrad recht nahe an der Brathähnchenfarm zog das Unternehmen dann aber zurück. Einen Beigeschmack hatte die Genehmigung dieser neun Windräder durch das Regierungspräsidium in Darmstadt, da der kurz zuvor vorgelegte Entwurf des Teilplans erneuerbare Energien dort aufgrund von Basaltvorkommen gar keine Windkraft-Vorrangflächen in ausreichendem Maße mehr vorsah – dieser aber zum Entscheidungszeitpunkt noch keine Gültigkeit besaß.

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