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Esther Hummel ist die erste Frau an der Spitze der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Bernhard Mundschenk (von links), Joachim Wagner, Esther Hummel und Stefan Füll. / Foto: Barbara Kruse
Bernhard Mundschenk (von links), Joachim Wagner, Esther Hummel und Stefan Füll. / Foto: Barbara Kruse

Gelnhausen/Schlüchtern - Esther Hummel ist die neue Kreishandwerksmeisterin der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern. Als einzige Kandidatin erhielt sie, bis auf eine Gegenstimme, alle Stimmen ihrer Kollegen. Die Wahl war notwendig geworden, nachdem am 9. September der bisherige Kreishandwerksmeister Joachim Wagner zum Vizepräsidenten der Handwerkskammer Wiesbaden gewählt worden war.

Esther Hummel, ihres Zeichens Malermeisterin, führt seit 27 Jahren den Malerbetrieb Hummel Baudekoration in Höchst mit derzeit 45 Mitarbeitern. Sie freue sich auf die Zusammenarbeit und erklärte, offen für Kritik zu sein. Für das Vertrauen ihrer Kollegen bedankte sie sich. Seit dem 9. September ist sie Vorstandsmitglied der Handwerkskammer Wiesbaden.

Esther Hummel ist die erste Kreishandwerksmeisterin im gesamten Kammerbereich Wiesbaden. Für Präsident Stefan Füll ist dies dennoch nichts Besonderes. Im Handwerk zähle die Leistung, nicht das Geschlecht. Die Arbeit müsse gemacht werden, und wenn dies eine Frau tue, werde sie ebenso geachtet wie ein Mann.

Positive Lage im Kammerbezirk

Joachim Wagner, der vormalige Kreishandwerksmeister, kandidierte als Stellvertreter von Esther Hummel und wurde bei einer Enthaltung einstimmig gewählt. Als Vizepräsident der Handwerkskammer Wiesbaden möchte er die Probleme der ländlichen Region in die Arbeit mit einbringen. Aus Satzungsgründen hatte er deshalb das Amt des Kreishandwerksmeister abgeben müssen.

Der neu gewählte Präsident der Handwerkskammer Wiesbaden, Stefan Füll, sprach von einer sehr positiven Lage im Kammerbezirk, sowohl was die Auftragsbücher als auch die Aussichten angehe. Solange die Zinsen niedrig seien, sei insbesondere im Bau- und Ausbaugewerbe die Stimmung gut. Mit einem Plus von 1,6 Prozent bei den neuen Ausbildungsverträgen gestalte sich auch diese Situation positiv.

Klimapolitik ist das Thema

Noch immer gebe es allerdings einen Mangel an geeigneten Bewerbern, die sich für das Handwerk interessierten. Kammerpräsident: „An der Klimapolitik kann man im Handwerk Tag für Tag selbst mitarbeiten“

Eine hohe Quote an Beschäftigten mit Migrationshintergrund im Handwerk zeichne die Handwerksbetriebe auch mit sozialen Kompetenzen aus. Und weiter: „Klimapolitik, das ist ja unser Thema“, bekannte Füll. Daran könne man im Handwerk Tag für Tag selbst mitarbeiten. Auch mit der Digitalisierung werde es im Handwerk neue Chancen geben. Die geplante Novellierung der Handwerksordnung, in der es um die Rückführung der Meisterpflicht für verschiedene Gewerke gehe, sei ein wichtiges Thema. / bak

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