1. Fuldaer Zeitung
  2. Kinzigtal

Keller und Straßen unter Wasser: Dauerregen sorgt für 120 Einsätze im Main-Kinzig-Kreis

Erstellt:

Von: Leon Schmitt

Regen
In Hessen sind am Mittwochabend vielerorts Straßen überflutet gewesen. © Annette Riedl/dpa/Symbolbild

Der Regen hat in der Nacht zu Donnerstag in Hessen vielerorts für Einsätze von Feuerwehr sowie Polizei gesorgt. Auch der Main-Kinzig-Kreis blieb von dem Unwetter nicht verschont.

Main-Kinzig-Kreis - „In mindestens 120 Fällen mussten leere Kellerräume leergepumpt oder vereinzelt herabgefallene Äste beseitigt werden“, berichtet der Main-Kinzig-Kreis in einer Mitteilung zu dem Unwetter am Mittwochabend. Personen seien aber glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen.

Unwetter in Hessen: Dauerregen sorgt für 120 Einsätze im Main-Kinzig-Kreis

Nach Angaben der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises erfolgte die erste Unwetteralarmierung gegen 19.30 Uhr. „Aufgrund der besonderen Situation und der vielen Schadensmeldungen wurden hier relativ schnell zusätzliches Personal alarmiert und innerhalb von 20 Minuten waren weitere neun Kolleginnen und Kollegen als Verstärkung vor Ort“, heißt es in dem Bericht.

Unwetter-Einsätze im Main-Kinzig-Kreis

Die registrierten Einsätze verteilten sich nach den Angaben des Main-Kinzig-Kreises wie folgt: Biebergemünd (circa 3 Einsätze), Bruchköbel (5), Erlensee (15), Freigericht (5), Gelnhausen (2), Gründau (5), Hammersbach (5), Hanau (5), Hasselroth (15), Langenselbold (5), Linsengericht (10), Maintal (5), Neuberg (5), Nidderau (5), Niederdorfelden (6), Schöneck (3) und Wächtersbach (3).

In den folgenden zwei Stunden seien insgesamt 17 Städte und Gemeinden betroffen gewesen. Den Kreis-Angaben zufolge sind in Gründau bis zu 80 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen worden. In Wächtersbach und Nidderau waren es rund 60 Liter pro Quadratmeter, heißt es, „was immer noch über der durchschnittlichen Menge für einen ganzen Monat liegt“.

Gegen 21.30 Uhr habe sich das Wetter im Main-Kinzig-Kreis dann beruhigt. Die Arbeit der Freiwilligen Feuerwehren dauerte aber zum Teil noch an. Der Main-Kinzig-Kreis geht davon aus, dass sogar mehr als 120 Einsätze gewesen sind. Denn nicht immer sei die Leitstelle informiert worden. Teilweise seien die Einsatzkräfte über unmittelbare Ansprache angefordert worden.

In der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen glühten am Mittwochabend die Telefone. (Archivfoto)
In der Leitstelle des Main-Kinzig-Kreises in Gelnhausen glühten am Mittwochabend die Telefone. (Archivfoto) © Sascha Rheker/Main-Kinzig-Kreis

Angesichts dieser erneut vorbildlichen Hilfeleistung der Freiwilligen Feuerwehren richtet Landrat Thorsten Stolz (SPD) seinen Dank an alle Einsatzkräfte „für ihr schnelles und professionelles Eingreifen sowie ihre großartige Leistungsbereitschaft.“ In bewährter Weise hätten die Freiwilligen Feuerwehren sowie die koordinierende Leitstelle gezeigt, wie wichtig ihre Arbeit für alle Bürgerinnen und Bürger sein kann.

„Dabei ist dieser gut funktionierende Brand- und Katastrophenschutz keine Selbstverständlichkeit, sondern basiert wesentlich auf dem freiwilligen Einsatz der Feuerwehrleute“, betont Stolz. Dieses Potenzial müsse unterstützt und gefördert werden, denn nur mit ausreichend engagierten und qualifizierten Männern und Frauen sei dieser Standard zu halten.

Video: Polarluft, Regen, Wind - Jetzt überall Voll-Herbst

Nicht nur im Main-Kinzig-Kreis, sondern auch in anderen Teilen in Hessen sorgte der Dauerregen am Mittwochabend für Einsätze. In Frankfurt war die Feuerwehr ihrem Twitter-Account zufolge an zwölf Stellen wegen überfluteter Straßen sowie vollgelaufener Keller im Einsatz.

Die Feuerwehr in Bad Homburg schrieb ebenfalls auf Twitter von 36 Einsätzen: Dort stand demnach unter anderem eine Tiefgarage unter Wasser. Auch in Offenbach wurden zwei Straßen überflutet. Da es sich bei einer davon um eine vielbefahrene Strecke handelt, war die Polizei nach Angaben eines Sprechers dort auch vor Ort, um den Verkehr umzuleiten.

Bereits am Mittwoch schlug ein Blitz an einem Kletterpark in Friedrichsdorf (Kreis Taunus) ein. Weil sechs Menschen anschließend über ein Kribbeln in Händen und Füßen klagten, wurden sie laut Polizei vorsorglich in ein Krankenhaus gebracht.

Der Kreis Fulda bleibt diesmal vom Unwetter weitgehend verschont geblieben zu sein. Dort hatte es zuletzt Ende Juli mehrere Einsätze infolge von Starkregen und Sturmböen gegeben. (mit dpa-Material)

Auch interessant