„Gesichter der Flucht“: Zwölf Portraits bis September in der Kreissparkasse zu sehen

Schlüchtern - Eine Ausstellung mit dem Titel „Gesichter der Flucht“ ist seit dieser Woche bis zum 25. September im Foyer der Kreissparkasse in Schlüchterns Obertorstraße zu sehen.
Grundlage der von Schülern der Kaufmännischen Schule der Stadt Hanau erarbeiteten Ausstellung ist ein Buch des Hanauer Kulturvereins, in dem Schicksale von nun in der Region lebenden Flüchtlingen aus unterschiedlichen Ländern nachgezeichnet wird. Das Buch ist in der Sparkasse käuflich zu erwerben, der Erlös kommt der Flüchtlingshilfe zugute.
„Wir haben selten eine Ausstellung mit solch einem aktuellen Thema in unseren Räumen,“ erklärte Torsten Priemer, Vorstandsmitglied der Kreissparkasse. Gerade in diesen Tagen seien Flüchtlinge in aller Munde. „Ich möchte aber vermeiden, das Wort Flüchtlingswelle in den Mund zu nehmen, denn es geht hier um Schicksale von Menschen“, führte Priemer aus. Es sei gut, dass den ansonsten anonymen Nachrichten somit ein Gesicht gegeben werde.
Die Banner mit den darauf ausgeführten Biographien und Fluchtwegen zeigten jedoch auch, dass Integration gelingen könne. Zudem dankte Priemer jedem, der diesen Menschen dabei helfen würde, nach ihrem schweren Weg hier in Deutschland Fuß fassen zu können.
„Es gibt so viel zu lernen, die kulturellen Unterschiede sind enorm groß“, stellte Monika Kempel-Cerny fest, die die Ausstellung den zahlreich zur Eröffnung erschienenen Gästen näher vorstellte. So sei es in Deutschland ein weiter Weg, bis der gewünschte Beruf ausgeübt werden könne. „Gerade Schüler merken schnell, dass Abschlüsse bei uns viel zählen“, erläuterte sie.
Für die Ausstellung haben die Schüler insgesamt zwölf Portraits aus dem Buch des Kulturvereins herausgegriffen, die jeweiligen Umstände der Flucht analysiert und die Ergebnisse auf unterschiedliche Weise gestaltet. Dabei habe sich die Klasse auf ein durchgängiges Darstellungskonzept verständigt, das insbesondere den individuellen Fluchtweg deutlich mache. Dieser ist auf jedem der Banner näher benannt, zudem ist vor den Bannern ein Stein platziert, an dem die Entfernung der geflüchteten Menschen zu ihrer Heimat abzulesen ist.
Die berührende Ausstellung ist in der Kreissparkasse zu den Öffnungszeiten noch bis zum 25. September zu sehen. Zuvor war sie bereits an anderen Orten aufgebaut, unter anderem in den Räumen der Sparkasse in Hanau. / dk