Sechs-Millionen-Euro-Zuschuss für Klinikum Hanau - Millionen-Paket für ÖPNV und Bäder

Der Magistrat der Stadt Hanau hat einem Sechs-Millionen-Euro-Zuschuss für das Klinikum und einem Fünf-Millionen-Euro-Paket für ÖPNV und Bäder zugestimmt.
Hanau - „Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland ist dramatisch: Das liegt an der enormen Kostensteigerung durch die Inflation, am sich zuspitzenden Fachkräftemangel und dem reformbedürftigen Vergütungssystem für Krankenhäuser“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis).
Hanau: Magistrat stimmt Sechs-Millionen-Euro-Zuschuss für Klinikum zu
„Das gilt auch für das Klinikum Hanau. Aber wir warten nicht ab, bis Bund und Land dringend notwendige Entscheidungen getroffen haben. Denn wir brauchen in Hanau und der Region eine wohnortnahe, hoch qualifizierte medizinische Versorgung“, ordnet Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky ein und stellt fest: „Wir stellen unser Klinikum nicht in Frage, sondern sorgen für Sicherheit und übernehmen die aktuellen Verluste.“
Der Magistrat der Stadt Hanau stimmte am Montag, 16. Januar, einem Zuschuss für das Klinikum in Höhe bis maximal sechs Millionen Euro zu. Die Stadtverordnetenversammlung wird am 30. Januar final darüber entscheiden, ebenso über eine Unterstützung in Höhe von fünf Millionen Euro für die Bäder und den öffentlichen Nahverkehr, die unter anderem aufgrund der Energiekrise, der Inflation und den Nachwirkungen der Corona-Pandemie unter massivem Kostendruck stehen.
Schon seit Wochen fordern Kliniken und Verbände finanzielle Absicherungen und eine Finanzierungs-Reform für Krankenhäuser, mehr als 90 Prozent der Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft machen aktuell Verluste. „Zur Wahrheit gehört, dass auch unser Klinikum Hanau unter einem enormen finanziellen Druck steht“, so der Oberbürgermeister. Für das Jahr 2022 rechnet das Klinikum Hanau mit einem Verlust in Höhe von rund sechs Millionen Euro, für das Jahr 2023 wird ein Verlust in Höhe von bis zu 14,3 Millionen Euro erwartet.
Investition in Hanauer Bäder und Mobilitätswende
Bereits Anfang Dezember hatten Thorsten Stolz, Landrat des Main-Kinzig-Kreises, und Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky deutlich beim Land Hessen die finanzielle Absicherung in der Übergangsphase angemahnt: „In Anbetracht der desaströsen Schieflage des Systems ist es längst überfällig, dass tiefgreifende Maßnahmen eingeleitet werden, um die Kliniken endlich zukunftsfest zu machen und flächendeckende Versorgungssicherheit zu gewährleisten.“ Oberbürgermeister Kaminsky und Landrat Stolz werden sich auch weiterhin gegenüber Bund und Land für starke kommunale Kliniken positionieren.
„Klar ist, dass wir unser Klinikum in Hanau nicht im Stich lassen. Wir haben hier ein für die Bürgerinnen und Bürger sehr gut aufgestelltes Haus“, so Kaminsky. Als Krankenhaus der Maximalversorgung und akademisches Lehrkrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt bietet das Klinikum Hanau mit seinen rund 2.000 Mitarbeitenden seinen jährlich rund 90.000 Patientinnen und Patienten moderne Therapie- und Diagnoseverfahren, sie werden von kleinen Routineeingriffen bis zur hochkomplexen Hightech-Medizin hoch qualifiziert versorgt.
Der Magistrat der Stadt Hanau beschloss ebenfalls ein Finanzpaket, das in die BeteiligungsHolding Hanau GmbH, Mutter der 19 städtischen Gesellschaften, fließt. „Es ist dringend geboten, die wirtschaftlichen Folgen der Energiekrise, der Inflation und neuer Lohnanpassungen zu mildern, vor allem für unsere Bäder und die HSB“, so Hanaus Oberbürgermeister Claus Kaminsky. (ah)