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Hanauer Schwimmbäder erhöhen Wassertemperatur - Energiesparmaßnahmen greifen

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Lindenau-Bad in Großauheim
Unter anderem für das Lindenau-Bad in Großauheim hat die „Hanauer Energierunde“ festgelegt, dass ab 15. Februar wieder erhöhte Wassertemperaturen gelten. © Stadt Hanau / Moritz Göbel

„Die Hanauerinnen und Hanauer verhalten sich achtsam und vorbildlich in der Energiekrise“, lobt Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD), der bereits im vergangenen Juni die „Hanauer Energierunde“ mit Verantwortlichen aus Magistrat, städtischen Eigenbetrieben und Gesellschaften einberufen hatte.

Hanau - „Unsere Agenda, Energie einzusparen, um auf mögliche Engpässe vorbereitet zu sein und private Portemonnaies und öffentliche Kassen zu schonen, haben wir früh festgelegt und den Bürgerinnen und Bürgern Hilfestellungen gegeben. Wir sind als Unternehmung Stadt mit einer Vielzahl von Maßnahmen beispielgebend vorangegangen. Das zahlt sich aus und daran halten wir kreativ und unideologisch fest“, wird Kaminsky in einer Pressemitteilung der Stadt Hanau (Main-Kinzig-Kreis) zitiert.

Hanau: Schwimmbäder erhöhen Wassertemperatur - Energiesparmaßnahmen greifen

So blieben sowohl das Lindenau-Bad als auch das Heinrich-Fischer-Bad geöffnet, die Wassertemperatur wurden um zwei Grad gesenkt und das Sauna-Angebot von fünf auf zwei reduziert. „In der Pandemie konnten vor allem für Kinder und Jugendliche keine Schwimmkurse angeboten werden, auch dienen die Bäder der Gesundheitsvorsorge und Sportförderung. Bäder zu schließen, war daher für uns keine Option. Die Temperatursenkung hat geholfen, Energie zu sparen. Auch die neue Technik im wiedereröffneten Lindenau-Bad trägt dazu bei, dass dort mehr als 40 Prozent Energie gespart wird“, sagt Kaminsky.

Die Hanauer Energierunde hat nun festgelegt, dass ab 15. Februar die Hanauer Bäder wieder mit den regulären Wassertemperaturen öffnen, 28 Grad in den großen (Sport-)Becken und 30 Grad in den Kleinkinder- und Baby-Becken. „Wir ändern die Maßnahmen“, so Kaminsky, „und kommen so Wünschen von Eltern mit Kindern und Kleinkindern sowie vieler weiterer Schwimmerinnen und Schwimmer nach. Wir haben unser Ziel weiter im Blick.“

So werden, um weiterhin Energie zu sparen, die Öffnungszeiten der Bäder ab dem 1. März an einzelnen Tagen verkürzt, sowohl Heinrich-Fischer- als auch Lindenau-Bad bieten schließen an einzelnen Tagen 30 bis 60 Minuten früher, weiterhin wird Frühschwimmen (ab 6.30 Uhr) angeboten, etwa mittwochs das Heinrich-Fischer-Bad und freitags das Lindenau-Bad, an einzelnen Tagen öffnen die Bäder erst um 8 Uhr. In diesen Osterferien bleibt das Lindenau-Bad geschlossen, in den Herbstferien dann das Heinrich-Fischer-Bad. Zwischen 15. Mai und 15. September sind für Schwimmerinnen und Schwimmer wie gewohnt die Freibäder geöffnet.

„Wir gehen davon aus, dass Einsparziel weiterhin zu erreichen“, so der Oberbürgermeister. „Ich danke den Bürgerinnen und Bürgern von Hanau für den sorgsamen Umgang in dieser Zeit. Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine jährt sich nun zum ersten Mal und längst ist nicht klar, wie sich die Gasversorgung entwickelt. Die Bundesregierung hat beherzt in der Frage der LNG-Infrastruktur entschieden und wir in Hanau stehen zusammen. Jeder kann helfen“, ordnet Kaminsky ein.

Video: Trotz hoher Energiepreise: Bayerns Bäder werden wieder wärmer

Der Gasverbrauch der vergangenen drei Wochen liegt temperaturbedingt zwar über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre, aber im Vergleich zu den Vorjahren sind spürbare Rückgänge im Verbrauch sichtbar. Die städtische Hanau Netz GmbH erfasst täglich den Gesamtverbrauch für ihr Gasversorgungsgebiet, das sich bei den gelieferten Mengen zu 95 Prozent über Hanau und fünf Prozent über Großkrotzenburg erstreckt. 

Insgesamt lag für 2022 der Gasverbrauch im Versorgungsgebiet genau 20 Prozent unter Vorjahr. Damit entspannt sich die die Lage zunehmend. Trotzdem bleibt laut der Hanau Netz der sparsamer Gasverbrauch weiterhin wichtig. Leichte Einsparungen sind neben Strom und Gas auch beim Wasserverbrauch sichtbar.

Die Bundesregierung hat die „kurzfristigen Energiesparmaßnahmen“ bis zum 15. April verändert. So gilt etwa in öffentlichen Gebäuden, Büros und weiterführenden Schulen weiterhin maximale Raumtemperatur von 19 Grad. Nächtliche Effektbeleuchtung an städtischen Gebäuden und Denkmälern bleibt weiterhin abgestellt, die Nachtabsenkung der Straßenbeleuchtung ist weiter reduziert. Die Kommunen in Hessen haben die Energiesparmaßnahmen auf unterschiedliche Weise umgesetzt. (ah)

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