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Licht am Ende der Pandemie: Tourismuszahlen 2022 in Kurorten „deutlich erholt“

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Unser Bild zeigt die Spessart-Therme in Bad Soden-Salmünster, die ebenso wie die Toskana-Therme in Bad Orb seit Mitte März geschlossen ist.
Die Spessart-Therme in Bad Soden-Salmünster bietet Entspannung. © Foto: Kur und Freizeit GmbH

Positive Zahlen meldet der hessische Heilbäderverband mit Blick auf die Übernachtungszahlen des Jahres 2022. Dies gilt auch für die beiden Kurstädte in der Region.

Bad Soden/Bad Orb - 8,53 Millionen Übernachtungen seien in Hessens 31 Heilbädern und Kurorten von Bad Arolsen bis Willingen im Jahr 2022 gezählt worden. „Das ist ein großartiger Wert“, sagt Michael Köhler als Vorsitzender des hessischen Heilbäderverbands in einer Pressenotiz. Bislang fehlten aber wichtige Umsätze, die dazu beitrügen, die Kur-Infrastruktur zu finanzieren und Arbeitsplätze zu erhalten. „Deshalb gilt es jetzt gemeinsam mit den Partnern in den prädikatisierten Orten sämtliche Potenziale zu aktivieren, um wieder über 10 Millionen Übernachtungen zu kommen.“

Hessen: Tourismuszahlen 2022 in Kurorten „deutlich erholt“

90 Prozent aller stationären Vorsorge- und Rehabilitationszentren in Hessen liegen in Heilbädern und Kurorten. Gemeinsam mit der Hotellerie stellen die Kliniken die Übernachtungskapazitäten sicher, die in die Zahlen des Statistischen Landesamtes einfließen.

„Trotz der guten Übernachtungszahlen knackt und knirscht es im Getriebe“, betont Köhler. Dabei „bereiten gerade die Rehabilitationskliniken Sorge, die aufgrund der pandemischen Lage noch immer bei einer Auslastung von 80 Prozent liegen“. Nötig wären jedoch rund 95 Prozent. Nicht wenige Patienten müssten auf eine Therapie warten.

Die Übernachtungszahlen sind laut dem Heilbäderverband ein Indikator dafür, wie es um die Heilbäder und Kurorte steht: „Steigen die Übernachtungszahlen, verbessern sich die Chancen, auch weiterhin in lebendigen Orten seinen persönlichen Erholungsraum zu finden. Deshalb liegt den Kur- und Bäderspezialisten die Sicherung der Übernachtungskapazitäten in der Hotellerie besonders am Herzen“, so der Verband.

Laut deren Geschäftsführerin Almut Boller sind Kurorte „Kristallisationskerne in den Regionen. Bis zu 40.000 Menschen arbeiten hier allein im Gesundheitswesen, hinzu kommen mehrere zehntausende Jobs, die durch den Tourismus entstehen“. Bei den Übernachtungen sei im Jahr 2022 eine deutliche Erholung eingetreten, auch wenn Orte wie Herbstein noch 24 Prozent unter dem Wert von 2019 lägen. Hessenweit betrage das Minus im Vergleich zu 2019 etwa 16 Prozent. In jenem Jahr wurden 9,78 Millionen Übernachtungen gezählt.

Schlechter sieht es in Unterfranken aus. Die Bad Brückenauer Therme „Sinnflut“ schließt nach dem Sommer. Die Bilanz für das Jahr 2022 fiel aber insgesamt positiv aus. (hgs)

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