Initiative Pro Spessart engagiert Rechtsbeistand
SINNTAL-JOSSA - Die Initiative Pro Spessart (IPS), die gegen eine Neubaustrecke Fulda-Frankfurt durch den Spessart kämpft, hat einen Rechtsbeistand engagiert, um in dem schwierigen Feld des Planungsrechts nicht den Überblick zu verlieren.
Das wurde während der Jahreshauptversammlung der IPS in Sinntal-Jossa bekannt, zu der neben vielen Mitgliedern die Bad Orber Bürgermeisterin Helga Uhl, der Steinauer Bürgermeister a.D. Walter Strauch und der SPD-Landtagsabgeordnete Heinz Lotz gekommen waren.
Aus dem Rechenschaftsbericht des Vorsitzenden Rainer Schreiber, Bürgermeister von Jossgrund, ging hervor, welches Mammutprogramm im vergangenen Jahr zu bewältigen gewesen sei. Neben den beiden gelungenen Veranstaltungen zum 15-jährigen Bestehen der IPS prägten insbesondere die öffentlichen Treffen mit Bahnvertretern und offiziellen Stellen das Jahr. Dazu zählten mehrere Dialogforen und der Scoping-Termin Anfang dieses Jahres in Gelnhausen. Dort wurde das Raumordnungsverfahren vorbereitet. Dazu mussten alle sogenannten Raumwiderstände im Suchraum zusammengetragen werden.
Teile der Altstrecke ohne Lärmschutz
Daneben suchte die IPS immer wieder das Gespräch mit Politikern, um sie von dem – ihrer Ansicht nach sinnlosen – Vorhaben einer ICE-Trasse quer durch den Nordspessart zu überzeugen. So habe man im November mehr als 11.000 Unterschriften gegen eine Nordspessart-Trasse an Verkehrsminister Dobrindt übergeben lassen.
Ein Mitglied stellte fest, dass der Druck auf Spessart und Vogelsberg zunehmen werde und dass es – ganz abgesehen von der Bevölkerungsdichte – im Kinzigtal schwierige Hürden gebe. Beachtet werden müsse vor allem die Lärmbelastung. Denn jede Neubaustrecke müsse tauglich für den Güterverkehr sein, der vorwiegend nachts rollt.
Eine Neubaustrecke parallel zu den bestehenden Gleisen werde es laut Bahn im Kinzigtal nicht geben, da diese zu kurvenreich und damit zu langsam wäre. Es würden also auch Teile der Altstrecke ohne Lärmschutz bleiben. / ag