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Kabarettistin Lisa Fitz: Wie man Machthabern gefährlich wird

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Foto: Marco Thoma
Foto: Marco Thoma

Crainfeld - Die aus Film und Fernsehen bekannte Kabarettistin, Schauspielerin und Sängerin Lisa Fitz sorgte mir ihrem Programm „Flüsterwitz“ für einen rappelvollen Saal im Vogelsberger Hof in Crainfeld.

Von Marco Thoma

Schätzungsweise 200 Menschen ließen sich Flüsterwitze hinter vorgehaltener Hand erzählen. Flüsterwitze hätten das Potential Menschen in Hörweite zu beleidigen, sensible Damenohren zu kränken oder könnten so wahr sein, dass sie Machthabern gefährlich werden, sagte Fitz.

Eigentlich sei der Flüsterwitz ein politischer Witz. Wenn sie mit einem autoritären System haderten oder Repressalien befürchteten, erzählten sich die Menschen Flüsterwitze. Wer nicht in die politische Stromlinienförmigkeit passe, werde gern für verrückt erklärt oder mit subtilen Methoden mundtod gemacht, so die Kabarettistin.

Dunkelheit hat Angst vor ihr

Ganz und gar nicht auf den Mund gefallen präsentierte sich die 68-jährige Künstlerin dem überwiegend älteren Publikum. Fitz ans Publikum gewandt: „Wissen Sie, warum ich immer bei Licht schlafe?“ Publikum: „Keine Ahnung.“ Fitz: „Nicht, weil ich Angst vor der Dunkelheit habe, sondern weil die Dunkelheit Angst vor mir hat!“

Sie vertrat die Meinung, dass man sich als Frau entscheiden müsse, ob man Recht haben oder geliebt werden möchte. Manchmal wünsche sie sich als Frau, dass sie vier Räder hätte, denn dann würde sie jeden Tag von ihrem Mann „poliert“.

Schönheit vergeht, doch Hektar bleibt

Bernie Ecclestone, der 88-jährige ehemalige Geschäftsführer der Formel 1, soll einmal gesagt haben: „Frauen sollten immer weiß gekleidet sei. Genau wie alle Haushaltsgeräte.“ Fitz stellte fest, dass Schönheit vergeht, doch Hektar besteht. Sie erklärte dem Publikum, dass sie Verschwörungstheorien liebe. Eine davon sagt aus, dass Angela Merkel früher Mann gewesen sei und sie damals der „Toyboy“ vom Honecker war.

Aus dem Publikum kam eine interessante Antwort, als Fitz nach dem gewalttätigsten Element der Gesellschaft fragte. „Die Schlagermusik“, meinte ein Mann im mittleren Alter. Gelächter im Saal. Fitz erzählte von einer Bekannten, die seit fünf Jahren fremd geht, zwei ihrer Freundinnen wüssten es, und da der Mann ein Prolet sei auch zwei seiner Freunde, insgesamt hätten also sechs Personen Kenntnis. Einer wüsste es allerdings nicht. Das Publikum mehrstimmig: „Der Ehemann.“ Fitz: „Ich sehe Sie haben Erfahrung.“

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