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Abi-Party artet aus: 24-Jähriger äußert ironischen Kommentar und wird schwer verletzt

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K.-o.-Tropfen im Getränk
Bei einer Abi-Party in Schlüchtern kam es zu einer Schlägerei. (Symbolbild) © Christian Thiele/dpa

Es passierte bei einer Abi-Fete – einer Veranstaltung, die Abiturienten ausrichten – an der Grillhütte Bühl am Rande des Schlüchterner Stadtteils Breitenbach. In den frühen Morgenstunden kam es dort zu einer Schlägerei, bei der ein junger Mann erheblich verletzt wurde.

Breitenbach - Die Justiz versucht nun zu klären, wer für die Attacke am 9. April vergangenen Jahres verantwortlich ist. Angeklagt wegen gefährlicher Körperverletzung vor dem Amtsgericht Gelnhausen ist ein 22-Jähriger aus dem Kinzigtal. Der Steinauer soll laut Anklage der Staatsanwaltschaft Hanau nach einem verbalen Streit einem 24-Jährigen mehrfach mit der Faust ins Gesicht geschlagen haben, sodass dieser zu Boden ging. Dort soll er ihn dann noch gegen den Kopf getreten haben. Der Sinntaler erlitt mehrere Brüche im Gesichtsbereich.

Kinzigtal: Abi-Party an Grillhütte artet aus - 24-Jähriger schwer verletzt

Der Steinauer bestritt mehrfach auf der Anklagebank die Vorwürfe. Er habe mit der Sache nichts zu tun. Gleichzeitig räumte er ein, bei der Feier vor Ort gewesen zu sein. Und es habe auch einen Faustschlag in das Gesicht des Opfers gegeben, allerdings nicht von ihm, sondern von einem Kumpel. Das habe er gesehen. Von Tritten wusste er nichts.

Tatsächlich räumte ein 21-Jähriger – ebenfalls aus Steinau – im Zeugenstand ein, diesen Faustschlag getätigt zu haben. Eine Gruppe von drei oder vier Personen sei auf ihn zugekommen und habe gepöbelt. Daraufhin habe er sie weggeschubst. Da diese Aktion das Problem angeblich aber nicht gelöst habe und er sich weiter „angegriffen fühlte“, habe er quasi zur Verteidigung zugeschlagen – einmal. Von Fußtritten wusste auch er nichts. Warum solle er mit seinem Eingeständnis nicht seinen Freund entlasten, kommentierte er seine überraschende Aussage.

Das Opfer selbst konnte sich nur noch an das Vorgeplänkel des Konflikts erinnern. Ein junger Mann sei mit zwei Mädchen im Arm auf ihn zugekommen, woraufhin er ironisch angemerkt habe: „Na, brauchst Du zwei.“

Schläge und Tritte auf Fete im Kinzigtal: Angeklagter leugnet Tat

Verärgert bat der andere – nicht der Angeklagte – ihn zur Aussprache vor das Zelt, das bei der Feier vor der Hütte aufgebaut war. Dort habe er dann völlig unerwartet von der linken Seite von jemandem einen Faustschlag ins Gesicht bekommen. Dieser war so heftig, dass sein Auge ins Gesicht gedrückt wurde. An das weitere Geschehen mit den Tritten kann er sich nicht mehr erinnern, sondern weiß davon nur aus Erzählungen von anderen.

Beispielsweise von einem 23-jährigen Freund, der die Szenerie nach eigenen Angaben genau beobachtet hatte und entsprechend eine eindeutige Zeugenaussage vor Richter Wolfgang Ott ablieferte. Er habe genau gesehen, dass der Angeklagte sowohl die Schläge als auch die Tritte gesetzt habe. Er selbst sei dann zunächst als einziger dazwischengegangen und habe Schlimmeres verhindert.

An einem zweiten Verhandlungstag sollen in der Sache weitere Zeugen der Prügelei gehört werden. Fest steht bislang nur, dass bei der Auseinandersetzung morgens gegen 3.30 Uhr ein Großteil der Beteiligten nicht mehr ganz nüchtern war.

Wegen einer Nichtigkeit gerieten auch zwei Gruppen in Steinau in Streit. Am Ende lag ein 27-Jähriger bewusstlos und erheblich verletzt auf der Straße. Der Mann, der das angerichtet hat, bekam dafür vor dem Amtsgericht Gelnhausen seine Strafe. (ls)

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