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Steinauer Stadtteil verliert Traditionsbetrieb: Bäckerei Heil schließt zum 1. Juni

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Von: Jasmin Herzberg

Bäckerei Heil
Noch bis Ende Mai hat die Bäckerei Heil in der Straße „An der Kirche“ in Ulmbach geöffnet. © Jasmin Herzberg

Ab dem 1. Juni ist der Steinauer Stadtteil Ulmbach um ein alteingesessenes Geschäft ärmer: Die Bäckerei Heil hat ihre Schließung angekündigt.

Ulmbach - „Ab Donnerstag den 1. Juni 2023 schließen wir unser Geschäft! Die Bäckerei ist zahlungsunfähig!“, steht auf einem Blatt, dass in der Scheibe der Bäckerei Heil in Ulmbach (Kinzigtal) angebracht es. Kunden werden somit bereits einen Monat, bevor es soweit ist, darauf hingewiesen, dass es bald keine Backwaren mehr im Laden in der Straße „An der Kirche“ zu kaufen geben wird.

Kinzigtal: Bäckerei Heil in Ulmbach schließt zum 1. Juni

Nähere Informationen zu den Hintergründen und Umständen der bevorstehenden Schließung der alteingesessenen Bäckerei im Ort, wollte Familie Heil gegenüber unserer Zeitung nicht geben. „Ich bedauere die Schließung sehr. Es ist schade, dass ein Laden, der inzwischen in der dritten oder vierten Generation geführt wird, zumachen muss“, sagt Ortsvorsteher Alexander Happ.

Der Verlust der Bäckerei Heil bedeute für den Steinauer Stadtteil außerdem, dass sich die Versorgungslage wohl ein Stück weit verschlechtere. „Teilweise standen die Kunden bis draußen Schlange, um Brot, Brötchen oder andere Backwaren bei Familie Heil zu kaufen“, erinnert sich Happ.

Erst im Dezember 2021 freuten sich die Ulmbacher über eine Verbesserung der Infrastruktur: Der neue Einkaufcontainer „Teo“ der Firma Tegut wurde in der Heinz-Desor-Straße zwischen Feuerwehrhaus und Kindergarten aufgestellt und eröffnet. Nahezu 1000 Artikel des täglichen Bedarfs werden im Klein-Markt angeboten. „Aber so viel, wie sonst in der Bäckerei geholt wurde, kann der neue Teo-Markt gar nicht auffangen“, merkt Happ an. Besonders am Wochenende, wenn viele der 1600 Einwohner von Ulmbach mit ihren Liebsten gemeinsam frühstücken wollen, werde sich der Wegfall der Bäckerei bemerkbar machen.

Aus diesem Grund hofft der Ortsvorsteher, dass die Ladenfläche der Bäckerei Heil nicht auf ewig leer stehen wird. „Wir brauchen einen Bäcker im Ort. Ich hoffe, es lässt sich ein Nachfolger für das Geschäft finden.“ Vorstellbar sei für ihn auch, dass in Ulmbach eine Zweigniederlassung einer der umliegenden Bäckereien eröffnet wird. Wie es aber genau mit der Ladenfläche weitergehen wird, lasse sich noch nicht sagen.

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