Gudrun André lernte den Beruf der Bankkauffrau in Saarbrücken. In der Familienphase wurden vier Töchter geboren. Von 1992 bis 2008 war sie Chefarztsekretärin in Bad Soden. 1997 bis 2002 war sie Stadtverordnete in Bad Soden-Salmünster und ist es seit 2006 erneut. Seither ist sie auch Mitglied im Sozialausschuss, zu dessen Vorsitzender sie 2009 gewählt wurde – und es noch immer ist. Zeitgleich zum Stadtparlament ist André auch im Ortsbeirat Bad Soden aktiv. Seit 2019 führt sie den SPD-Ortsverein. Der katholischen Frauengemeinschaft (kfd) trat die Geehrte 1985 bei, seit 2005 ist sie Vorstandsmitglied.
Im Familienbund des Bistum Fulda war André ab 1987 Mitglied und dort 33 Jahre Vorstandsmitglied, zumeist als Vorsitzende. Von 1992 bis 2006 fungierte sie im Landesvorstand des Familienbundes in Hessen, zeitweise als Landesvorsitzende. Jeweils als Elternbeiratsvorsitzende agierte Gudrun André von 1990 bis 1994 in der Grundschule Bad Soden und von 1992 bis 1996 am Huttengymnasium. Sie ist Mitgründerin der Ferienspiele in der Kurstadt und organisierte diese viele Jahre.
André ist ebenso Gründungsmitglied des ehrenamtlichen Helferkreises für Geflüchtete wie auch des Städtepartnerschaftvereins zu Guilherand-Granges. „Du hast die Welt ein bisschen besser gemacht und dabei Menschen ganz konkret geholfen“, dankte ihr der Landrat dafür. Bürgermeister Dominik Brasch (parteilos) würdigte Andrés Hilfsbereitschaft und Nächstenliebe. Ihr unermüdlicher Einsatz und Mitgefühl bereicherten die Kurstadt. Als Verwaltungschef danke er besonders für die Ferienspiele und die Arbeit in der Kommunalpolitik, die sie gemeinsam mit Ehemann Reiner André mache. Als Person sei sie „untrennbar mit der Hilfe für Geflüchtete verbunden“.
Stefan Ziegler nannte Gudrun André im Namen des SPD-Ortsvereins „Mutter der Kompanie“. Als Feministin lasse sie Taten sprechen, als Pionierin im Sozialen scheue sie sich nicht, gegen den Strom zu schwimmen. Matthias Schöppner gratulierte als SPD-Fraktionschef, Hubert Schulte für den Familienbund.
Tochter Kerstin Roush sprach für das Führungsteam der kfd Bad Soden-Salmünster, wo sie in die Fußstapfen ihrer Mutter getreten ist.
Gudrun André zeigte sich „ganz geplättet von so viel Lob und Ehre“. Es sei ihr Gewissen gewesen, das sie zu dieser Menge an ehrenamtlicher Arbeit verleitet habe. „Nur Mut, ein Stück des Weges liegt hinter dir. Wenn du verweilst, dann nur um auszuruhen, nicht um aufzugeben“, sei ihr Motto nach dem heiligen Augustinus. Und: „Reiner war immer derjenige, der gesagt hat: Mach das, du kannst das, ich unterstütze dich“, dankte André ihrem Mann.
Fast vor einem Jahr war der „Meisen-Kaiser“ Karl-Heinz Schmidt aus Schlüchtern ebenfalls mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. (von Barbara Kruse)