Der Landkreis hatte das Areal im Kinzigtal im Vorjahr für etwa drei Millionen Euro erworben und in den Umbau weitere 1,4 Millionen Euro investiert. Zusammen mit den für längere Aufenthalte vorgehaltenen Gemeinschaftsunterkünften in Freigericht, Erlensee, Maintal oder der in Hof Reith (Schlüchtern) schon seit Jahren geführten Asylbewerberunterkunft mit gut 200 Plätzen hat der Kreis zurzeit 2000 Wohnplätze zur Verfügung, um seiner staatlichen Aufgabe zur Unterbringung Geflüchteter nachzukommen. Zusammen mit Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann (CDU) ist Stolz darin einig, dass sowohl der Bund als auch das Land ihren Verpflichtungen, die Unterbringungskosten auskömmlich zu finanzieren, völlig unzureichend nachkämen.
Sowohl die Kreisspitze als auch Kurstadt-Bürgermeister Dominik Brasch (parteilos) haben gestern eine gute und sich ergänzende Zusammenarbeit zwischen Stadt- und Kreisverwaltung herausgestellt. Ohne diesen „Schulterschluss“, so Brasch, hätte das Projekt Notunterkunft kaum binnen weniger Monate zur Bezugsreife gebracht werden können. Vizelandrätin Simmler sagte, bei bisherigen Sammelpunkte sei der Landkreis auf die ehrenamtliche Mitarbeit der Feuerwehren angewiesen gewesen. Der verkehrstechnisch gut erreichbare und wetterunabhängige Standort in Salmünster ermögliche eine gebündelte Verwaltung der „sehr kurzen Wege“ vom Empfang über die Registrierung bis hin zur Wohnraumvermittlung.
In der großen Haupthalle hat der Main-Kinzig-Kreis seit Januar 52 Wohnkabinen mit Doppelstockbetten eingerichtet, die Platz für bis zu 120 Personen bieten. In der Nebenhalle ist ein Küchen- und Essbereich entstanden, in dem sich die Geflüchteten selbst versorgen und aufhalten können.