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Richtfest am „Loti 44“: Nach Sommerferien sollen erste Praxen ins Ärztehaus einziehen

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Richtfest Matthias Möller
Die Bauherren-Gemeinschaft Meike, Christopher und Marcel Rindt mit Rathauschef Matthias Möller (zweiter von rechts). © Dietmar Kelkel

Die Bauherren-Gemeinschaft um Meike, Christopher und Marcel Rindt hat mit Freunden, Bekannten, Vertretern des Wito und der Kreissparkasse sowie den zahlreichen Handwerkern Richtfest des neuen Ärztehauses in der Schlüchterner Lotichiusstraße 44 gefeiert. 

Schlüchtern - „Schon nach den Sommerferien gehen die ersten Praxen in Betrieb. Bis auf das Erdgeschoss sind alle Stockwerke bereits vermietet“, berichtete Bauherrin Meike Rindt. Und das habe einen triftigen Grund. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, mitzuhelfen, dass die medizinische Versorgung auch weiterhin gesichert ist und der drohende Ärztemangel behoben werden kann, denn viele Allgemeinmediziner werden in den kommenden Jahren altersbedingt nicht mehr praktizieren.“

Kinzigtal: Richtfest für Ärztehaus in Schlüchtern

Thorsten Zills, Geschäftsführer der BTB Bauträger- und Betreuungs-GmbH, fügte hinzu: „Die Fassadenkonstruktion ermöglicht, das Erdgeschoss auf 230 Quadratmetern weiterhin frei zu gestalten.“ Das Ärztehaus verfüge über drei Vollgeschosse und ein Staffelgeschoss mit einer Praxen-, Wohn- und Nutzfläche von 1089 Quadratmetern. Ein Acht-Personen-Aufzug ermögliche einen barrierefreien Zugang.

„Mit Thorsten Zills von der Firma BTB haben wir einen kompetenten Bauträger gefunden. Seine Philosophie, möglichst nur mit Handwerkern aus der Region zusammenzuarbeiten, hat uns überzeugt und möglichste Flexibilität gewährleistet“ berichtet Christopher Rindt.

Meike Rindt erklärte: „Wir haben das Erdgeschoss bewusst freigehalten, damit hier eine für Schlüchtern dringend benötigte Hausarztpraxis einziehen kann.“ Und wirklich, eine helle, größtenteils offene Fläche von 240 Quadratmetern wartet geradezu darauf, nach individuellen Bedürfnissen gestaltet zu werden. „Es gibt noch eine gute Nachricht. Ab April wird es über unser Grundstück einen direkten Zugang vom Heinlein-Parkplatz zu den Praxen und der Apotheke in der Lotichiusstraße geben.“

Wie wichtig es für die zukünftige ärztliche Versorgung der Stadt ist, weiß auch Bürgermeister Matthias Möller. „Die Stadt Schlüchtern sieht sich in der Pflicht, den Gesundheitsstandort auszubauen und für die Menschen Schlüchtern attraktiver zu gestalten.“ Er sei dankbar für den Mut der Familie Rindt, dieses Großprojekt zu starten.

In ihrer Rede betonte Meike Rindt weiter: „Das große Gebäude erfüllt mich mit Dankbarkeit und Respekt vor der Leistung der zuverlässigen, hiesigen Handwerksbetriebe. Ich bin froh, dass mich meine Söhne ermutigt haben, das Projekt zu starten und sie mich immer unterstützt haben“, sagte die Bauherrin.

Die Entscheidung für den Bauträger aus dem Kinzigtal sei goldrichtig gewesen. Trotz einiger Probleme bei der Materialbeschaffung sei es nur zu einem vorübergehenden Baustopp von 14 Tagen gekommen. „Das Miteinander der Handwerker war einfach toll. Alles auf dem Bau ging Hand in Hand.“ Ein Dank galt auch ihren Eltern, die sie sehr unterstützt hätten, als sie vor 40 Jahren die Lotichius-Apotheke aufgemacht habe. „Ohne sie wäre mein Lebenswerk nicht gelungen.“

Im ersten Stock werde es eine Kinderarzt – und Frauenarztpraxis geben. Im zweiten Stock zögen ein Kinderpsychologe und eine Physiologin ein. Den Richtspruch trug der Herolzer Bauunternehmer Hartmut Müller für seinen erkrankten Polier vor. „So höret jetzt ihr lieben Leut’ den frommen Wunsch für das Gebäud’. Ich rufe es von hier jetzt aus: gesegnet sei das ganze Haus, damit es seinen Zweck erfülle und auch so manches Leiden stille.“ (von Dietmar Kelkel)

Die Stadtentwicklung schreitet auch in den Nachbargemeinden voran: So öffnete nach mehrmonatiger Schließung der Second-Hand-Laden „nochmal schön“ in Sterbfritz jetzt an einem neuen Standort. Damit einher geht auch die Gründung eines neuen gemeinnützigen Fördervereins.

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