Zwar gibt es keine direkt abzuleitende Zuständigkeit des Landkreises, aber „bei einer solchen für alle Beteiligten problematischen Entscheidung sehen wir uns verpflichtet, zu helfen. Wir prüfen derzeit die Kapazitäten in den kreiseigenen Pflegeeinrichtungen und haben für Betroffene und deren Angehörige eine Pflegeplatz-Hotline eingerichtet“, erläutern Stolz und Simmler. Die Rufnummer lautet (06184) 2052100.
Unter dieser Durchwahl können sich betroffene Menschen oder ihre Angehörigen melden, wenn sie einen Pflegeplatz brauchen. „Mit diesem Angebot unterstützen wir die Betroffenen ganz konkret und unbürokratisch“, so die Kreisspitze. Auch konkrete Angebote für Mitarbeitende werde es in Kürze von den kreiseigenen Kliniken und den Alten- und Pflegezentren des Main-Kinzig-Kreises geben, betont Landrat Stolz. „Auch unser Netzwerk für Gesundheit Main-Kinzig in Bad Soden-Salmünster steht als Anlaufstelle für Arbeitssuchende vermittelnd zur Seite, um möglichst vielen Menschen in unserer Kurstadt eine Perspektive vermitteln zu können“, ergänzt Brasch.
Es gibt 13 kreiseigene Alten- und Pflegezentren zwischen Sinntal und Hanau, die Main-Kinzig-Kliniken haben Standorte in Gelnhausen und Schlüchtern. Über die genannte Hotline haben die von der Schließung des Heims Betroffenen die Möglichkeit, auch Kontakt zu den kreiseigenen Einrichtungen aufzunehmen, um sich über freie Heim- und Kurzzeitpflegeplätze zu informieren. Das „Netzwerk für Gesundheit“, welchem unter anderem die Reha-Kliniken in Bad Soden angehören, ist unter der Telefonnummer (06056) 744128 oder per E-Mail an info@nfg-mkk.de erreichbar.
Der Main-Kinzig-Kreis hat im Rückgebäude des Curata-Seniorenwohnzentrums derzeit Flüchtlinge untergebracht. Der Mietvertrag läuft zum 31. März regulär aus und soll nach derzeitigem Stand auch nicht verlängert werden. Der Eigentümer der Immobilie, die Firma Grand City Property, hat sich wohl offen für Gespräche über die Zukunft des Gebäudes inmitten des Kurgebiets gezeigt, sagte Bürgermeister Brasch auf Anfrage unserer Zeitung.
Auch eine Weiterführung mit neuem Pflegeheimbetreibern stehe im Raum, jedoch müsse der in die Jahre gekommene Gebäudekomplex zuvor grundlegend saniert werden. Bei der Kreisbauaufsicht aktuell beantragt sei bislang eine brandschutztechnische Sanierung.
Zum unternehmerischen Sanierungsplan der insolventen Curata Care Holding GmbH gehört aber die Schließung des Seniorenheims in Bad Soden – offenbar als einzigem betroffenen Standort in Hessen. Gleiches gilt wohl auch für den Standort im unterfränkischen Ochsenfurt. Insgesamt gibt es etwa 40 Curata-Standorte. (hgs)