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Steinau plant Aufstellung von Containern für Flüchtlinge: Zahl der Mietwohnungen reicht nicht mehr aus

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Von: Marah Naumann

„Containerdorf“ Freigericht
Dieses „Containerdorf“ für geflüchtete Menschen steht in der Gemeinde Freigericht. Steinau will, beziehungsweise muss, nachziehen. © Marah Naumann

In vielen Kommunen des Main-Kinzig-Kreises ist sie in Planung oder bereits umgesetzt. Nun will – oder vielmehr muss – Steinau nachziehen: die Aufstellung von Containern zur Unterbringung geflüchteter Menschen.

Steinau - Laut der aktualisierten Verteilquote von Januar 2023 muss die Stadt Steinau (Kinzigtal) in diesem Jahr noch insgesamt 94 Geflüchtete aus der Ukraine sowie aus sogenannten Drittstaaten aufnehmen.

Kinzigtal: Steinau plant Aufstellung von Containern für Flüchtlinge

In den vergangenen zehn Jahren wurden der Stadt zugewiesene Flüchtlinge „kontinuierlich durch die Verwaltung ‚geräuschlos‘ untergebracht, sodass die Flüchtlingsthematik in Steinau an der Straße kaum wahrgenommen wurde“, heißt es in der entsprechenden Beschlussvorlage, welche die Stadtverordneten während ihrer jüngsten Sitzung berieten.

Diese Menschen seien bislang in städtischen Wohnungen oder in angemietetem privatem Wohnraum untergebracht worden. Dies sei auch weiterhin das vorrangige Mittel für der Stadt zugewiesene Geflüchtete.

„Da aufgrund der derzeitigen Lage davon auszugehen ist, dass zur Unterbringung gemäß Verteilquote nicht ausreichend Wohnraum angemietet werden kann, werden als weitere Unterbringungsform Sammelunterkünfte (Notunterkünfte) erforderlich werden“, heißt es in der Beschlussvorlage. Die hohen Flüchtlingszahlen bringen die Kommunen im Main-Kinzig-Kreis derzeit an ihre Kapazitätsgrenzen

Wie Bürgermeister Christian Zimmermann (parteilos) während der jüngsten Sitzung der Stadtverordneten berichtete, sei das Thema ausführlich sowohl im Ältestenrat als auch im Haupt- und Finanzausschuss diskutiert worden. Letzterer habe dem Vorhaben einhellig zugestimmt.

„Es geht um die momentane temporäre Aufnahme, die nicht geschultert werden kann“, betonte der Rathauschef. Wohncontainer seien eine Möglichkeit, die der Stadt Steinau diesbezüglich einen Freiraum gebe.

Wie es in der Vorlage weiter heißt, könnten derzeit keine eindeutigen Zahlen zum Thema Kosten für die Einrichtung von Notunterkünften vorgelegt werden. Für diese Kosten müsse die Stadt jedoch offenbar größtenteils selbst aufkommen.

Neben der „Containerlösung“ stand auch eine Variante zur Auswahl, die Unterkünfte in Dorfgemeinschaftshäusern oder Sporthallen einzurichten. Dies lehnten die Gremien jedoch ab.

Nun gilt es für die Stadtverwaltung, die Pläne zur Aufstellung von Containern zu konkretisieren. Denn bisher sind weder mögliche Aufstellungsorte noch Kosten bekannt. Zimmermann betonte jedoch:„Wir werden nicht über Köpfe hinweg entscheiden.“ Derzeit befinde man sich gemeinsam mit Verantwortlichen noch in einem Findungsprozess. Die Stadtverordnetenversammlung nahm den Beschluss schließlich einstimmig an.

In diesem Zusammenhang wies Bürgermeister Zimmermann erneut darauf hin, dass die Brüder-Grimm-Stadt dringend Wohnraum für die Unterbringung von Flüchtlingen zur Anmietung suche. Interessenten werden gebeten, sich beim Ordnungsamt, Sozialabteilung, unter Telefon (06663) 97355 und -56 sowie per E-Mail an magistrat@ steinau.de zu melden.

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