Aufgewertete Flächen sind das Ziel: Steinauer Stadtwald als Ausgleich für neue Baugebiete

Die Grimmstadt ist dabei, weitere Baugebiete auszuweisen – und benötigt dafür Ausgleichsflächen. Was liegt da näher, als einen Teil des 1404 Hektar großen Stadtwalds zu nutzen?
Steinau an der Straße - Der Waldwirtschaftsplan für das Wirtschaftsjahr 2023 der Stadt Steinau an der Straße (Kinzigtal) geht von einem satten Überschuss in Höhe von 62.551 Euro aus. In dem von Hessen Forst und Revierförsterin Tanja Halfmann zusammengestellten Zahlenwerk wird von einem Ertrag in Höhe von 530.771 Euro ausgegangen, bei einem Aufwand von 468.220 Euro.
Kinzigtal: Steinauer Stadtwald als Ausgleich für neue Baugebiete
Wesentlicher Punkt auf der Einnahmenseite sind 514.471 Euro für den Holzverkauf. Diesem stehen Kosten von 159.482 Euro für die Holzernte gegenüber. Ein großer Kostenfaktor ist die Verjüngung, die Pflege und der Schutz des Stadtwaldes. Hier kommen in der Planung 114.365 Euro zusammen. An Holzeinschlag sind 8873 Festmeter oder 6,3 Festmeter pro Hektar eingeplant.
Gegenüber der Redaktion spricht Bürgermeister Christian Zimmermann (parteilos) von dem Überschuss. Mit Blick auf 2022 sagt er aber auch: „Wegen des Wetters war der Holzeinschlag nicht wie geplant.“ Für den Rathauschef ist der Stadtwald aber nicht nur Quelle des Rohstoffs Holz. Er denkt auch ökologisch und hat dabei „waldbiologische Maßnahmen und die Extensivierung von Flächen“ im Sinn: „Wir haben solche Flächen.“ (Lesen Sie hier: Teufelshöhle bleibt für Besucher offen: Behörden einigen sich auf Konzept)
Dabei steht nicht nur der Naturschutz im Fordergrund. Es geht auch um die Stadtentwicklung im Allgemeinen: „Für neue Baumaßnahmen oder auch weitere Wohngebiete brauchen wir Ausgleichsflächen. Um dafür nicht immer auf landwirtschaftliche Flächen zurückgreifen zu müssen, schauen wir im Wald.“ Solche aufgewerteten Flächen werden umgerechnet in Ökopunkte, die wiederum zum Ausgleich etwa von Flächenversiegelungen eingesetzt werden können. Für das neue Baugebiet in Hintersteinau etwa schätzt Zimmermann, dass Ökopunkte in der Größenordnung von 350.000 benötigt werden. (kw)