In der Folge gibt Mahr die Höhle zwar für Führungen in der Saison 2021 frei. Er fordert aber eine zusätzliche Absicherung des Einsturztrichters – und bringt damit die ONB auf den Plan. Diese lehnt die vorgesehene Sanierung ab. Der Grund: In der Höhle überwinternde Fledermäuse könnten gestört werden. (Lesen Sie auch: Neuer Lebensraum für nachtaktive Jäger: Zwei alte Wasserbehälter sind jetzt Fledermausquartier)
Da die auf 250.000 Euro geschätzte Maßnahme noch nicht umgesetzt war, durfte auch die Saison 2022 noch wie gehabt stattfinden. Und nun haben sich alle Beteiligten auf eine Dauerlösung verständigt, wie Zimmermann im Gespräch mit der Redaktion erläutert. „Der Einsturztrichter wird nicht mit Beton ausgespritzt. Die Sicherung erfolgt stattdessen von außen. Das vorhandene Metallgitter wird weggeräumt“, erläutert der Rathauschef und spricht von „Querträgern in Leichtbauweise“, die auf Punktfundamente gesetzt werden und ein Spezialnetz halten sollen. Dieses erlaube den Fledermäusen, die Höhle jederzeit zu verlassen. Im Übrigen erfolgt vor Saisonbeginn die übliche Begehung der Höhle durch den Bergbau-Ingenieur.
„Wir haben uns geeinigt, so vorzugehen. Die Planung läuft und 250.000 Euro sind im Haushalt vorgesehen. Eine Förderung von 50 Prozent ist beantragt. Die Umsetzung der Arbeiten ist während der Höhlensaison vorgesehen“, fasst Zimmermann zusammen.
Etwa 10.000 Besucher werden in der Teufelshöhle pro Saison – diese geht wegen des Fledermausschutzes lediglich vom 20. April bis 30. September – gezählt. Für die Führungen zuständig ist der Gewerbe- und Verkehrsverein Steinau. Um die Tropfsteinhöhle attraktiver zu machen, gibt es erste Absprachen zwischen Stadt, GVV und Spessart Regional. So soll die Vermarktung der Attraktion verbessert werden. Dazu wird die Höhle in einen neuen Rundwanderweg, der beim Naturpark in Planung ist, integriert. Zimmermann: „Das Ambiente vor der Höhle soll entsprechend des Konzeptes von Spessart Regional mit Info-Tafeln aufgewertet werden.“
Davon werde auch der GVV profitieren. Allerdings hat dieser ein Personalproblem: Mit Gordon Ulrich und Heinrich Müller gibt es nur zwei aktive Höhlenführer. Der Naturpark Hessischer Spessart wird laut Bürgermeister bei der Suche nach und der Ausbildung von Höhlenführern mithelfen.