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Vandalismus im Naturschutzgebiet: Zahlreiche Schilder im Kinzigtal beschädigt

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Aus dem Boden gerissen, verbogen, zerkratzt: Offenbar gefallen die Schilder im Naturschutzgebiet nicht jedem – so wie hier bei Altengronau. Die Reparatur der beschädigten Schilder im Kreisgebiet kostete über 2000 Euro.
Aus dem Boden gerissen, verbogen, zerkratzt: Offenbar gefallen die Schilder im Naturschutzgebiet nicht jedem – so wie hier bei Altengronau. Die Reparatur der beschädigten Schilder im Kreisgebiet kostete über 2000 Euro. © Brigitte Betz

Spaziergänger und Wanderer begegnen ihnen regelmäßig, doch nicht jedem scheinen sie zu gefallen. Es geht um Schilder und Hinweistafeln, die auf Naturschutzgebiete hinweisen. Sie sind im Kinzigtal immer häufiger von Vandalismus betroffen.

Kinzigtal - Die Tafeln liegen teilweise herausgerissen am Boden, trotz intaktem, imprägnierten Pfosten. Die Schilder selbst sind stark verbogen, verkratzt oder anderweitig beschädigt.

Ein solches Bild ist unter anderem nahe der unter Naturschutz stehenden Wiesen rund um Altengronau zu beobachten. Dies scheint jedoch ein Problem zu sein, das nicht nur Sinntal betrifft, sondern nach Auskunft des Forstamts Schlüchtern in allen ausgewiesenen Naturschutzflächen im Main-Kinzig-Kreis besteht.

Vandalismus im Naturschutzgebiet: Schilder im Kinzigtal kaputt

Weiterhin berichten die Verantwortlichen im Forstamt auf Nachfrage unserer Zeitung, wer sich um die Naturschutzflächen und deren Beschilderung kümmert: Die Pflege und deren Finanzierung der Naturschutzgebiete obliegt dem Regierungspräsidium Darmstadt.

Betreuung und Arbeitseinsätze werden in Abstimmung mit dem Regierungspräsidium vom jeweils zuständigen Forstamt übernommen und an ortsansässige Landschaftspflegeunternehmen vergeben.

Bei insgesamt 49 Naturschutzgebieten mit einer Gesamtfläche von rund 1500 Hektar in den Kommunen des Kreises stellt die Pflege einen erheblichen Zeit- und Kostenaufwand dar.

Die Beschilderung zur Abgrenzung im Gelände ist laut Forstamt Schlüchtern verpflichtend. Dieses betreut die Naturschutzgebiete der Kommunen Sinntal, Schlüchtern, Steinau, Bad Soden-Salmünster, Wächtersbach und Birstein.

Kinzigtal: Neue Schilder im Kinzigtal sind blau mit Piktogramm

Im Jahr 2021 wurde laut Forstamt der Zustand der Beschilderung in sämtlichen Gebieten kontrolliert und notwendige Ausbesserungen in Auftrag gegeben. Dabei wurden teilweise auch bereits neue Schilder in blau mit Piktogrammen angebracht. Diese sollen nach und nach die bislang grünen Schilder unter den bekannten dreieckigen Naturschutzgebiet-Tafeln ersetzen.

Das Regierungspräsidium erhofft sich dadurch eine verbesserte Aufmerksamkeit und Verständlichkeit der Regelungen. Die Instandsetzung der Schilder im Jahr 2021 kostete insgesamt knapp 21.000 Euro. Besonders ärgerlich: Nur ein Jahr später fehlten bereits die ersten Schilder wieder. Die entsprechende Nachbesserung kostete nochmals 2200 Euro.

Im Naturschutzgebiet „Sinnwiesen“ bei Altengronau ist die Beschilderung besonders wichtig, da jedes Jahr zur Blüte der Schachblume Ende April viele Gäste den Ort besuchen. Aus diesem Grund werden in Altengronau jedes Jahr zur Blütezeit zusätzliche Schilder und ein Flatterband als Abgrenzung zum Schutz der Schachblumen angebracht.

Auch in Fulda ist es zuletzt häufiger zu Vandalismus-Fällen gekommen: Mehrere neu aufgestellte Kunstfiguren sind kurz hintereinander zerstört worden. Die Stadt hat sogar eine Belohnung für Hinweisgeber ausgesetzt. (von Brigitte Betz)

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