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Klinik-Cafeterien im Kinzigtal führen Mehrwegsystem ein

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Von: Hanns-Georg Szczepanek

Stephanie Lofink ist die Leiterin der Klinik-Cafeterien in Schlüchtern und Gelnhausen.
Stephanie Lofink ist die Leiterin der Klinik-Cafeterien in Schlüchtern und Gelnhausen. © Main-Kinzig-Kliniken

Die Main-Kinzig-Kliniken im Kinzigtal haben sich dem Vytal-System angeschlossen, einem großen digitalen Mehrwegsystem in Europa.

Schlüchtern/Gelnhausen - Nach Mitteilung des Unternehmens ermöglicht das Vytal-System Patienten, Besuchern und Beschäftigten kostenfrei Mehrwegbehältnisse in den Cafeterien an den Standorte in Gelnhausen und Schlüchtern im Kinzigtal auszuleihen und zurückzugeben. 

Kinzigtal: Cafeterien der Main-Kinzig-Kliniken führen Vytal-Mehrwegsystem ein 

Hintergrund der Initiative ist laut einer Pressenotiz die im Jahr 2021 vom Deutschen Bundestag mit dem Verpackungsgesetz beschlossene Mehrwegpflicht. Gemäß dieser sind Gastronomen dazu verpflichtet, für den Außer-Haus-Verkauf von Speisen und Getränken neben Einwegverpackungen mindestens eine Mehrwegalternative anzubieten.

Ziel ist es auch, in den kreiseigenen Kliniken „die Flut an Einwegverpackungen zu senken und somit Ressourcen einzusparen“, beschreibt Stephanie Lofink als Leiterin der Krankenhaus-Cafeterien den Anlass. Insbesondere der „Kaffee to go“ sei bei den Cafeteria-Besuchern äußerst beliebt: Etwa 50.000 Papierbecher seien 2022 ausgegeben worden.

Hinzu kämen etwa 2000 Salatschalen. „Zwar haben wir bereits vor Jahren damit begonnen, auf umweltfreundliche Einwegverpackungen umzustellen, nun aber war das Ziel, eine ökologisch und ökonomisch sinnvolle Mehrwegalternative für unsere Kliniken zu finden“, so Lofink.

Dank des Vytal-Systems sollen ab sofort Behältnisse aus sehr hochwertigem und hygienischem Kunststoff mit guten Warmhalteeigenschaften zur Verfügung gestellt werden, die zudem mikrowellengeeignet sind.

Für jede Speise steht demnach das passende Behältnis bereit: eine Schüssel mit Deckel, eine unterteilte Menüschale mit Deckel, eine Burger-Box sowie ein Kaffeebecher („Main Becher“), der aufgrund seines Eintracht-Frankfurt-Motivs vor allem Fußball-Fans erfreuen dürfte. Jeder Vytal-Behälter könne laut Hersteller mindestens 200 Mal verwendet werden.

„Bereits ab zehn Befüllungen sind sie umweltfreundlicher als Einwegverpackungen“, erklärt Lofink, der neben der Verpackungsqualität vor allem die Nutzerfreundlichkeit des Systems am Herzen lag: „Das Vytal-System ist einfach und mittels einer zugehörigen App gut überschaubar. Die Ausgabe und Rückgabe können problemlos in den Cafeterien in Gelnhausen und Schlüchtern erfolgen.“

Solange die Behälter innerhalb von 14 Tagen zurückgebracht werden, ist die Ausleihe für den Nutzer komplett kostenlos. Auch Lieferdienste und weitere Partner der Region beteiligten sich an dem System, heißt es in der Pressenotiz. Die Vytal-App zeigt wohnortnahe Standorte an, um die Rückgabe zu erleichtern.

Video: Mehrweg-Angebotspflicht in Restaurants und Gastronomie seit Januar 2023 

Lofink stellt klar: „Selbstverständlich werden die bei uns zurückgebrachten Behälter nochmals hygienisch einwandfrei in der Spülmaschine gereinigt und anschließend in den Kreislauf zurückgebracht.“ Das Gastro-Team freue sich, wenn sich möglichst viele Menschen an dem Mehrwegsystem beteiligen würden.

Nach der Einführung der Mehrwegpflicht in Restaurants war die Regelung Anfang Februar 2023 zunächst kaum umgesetzt, wie ein Selbsttest unserer Zeitung in Fulda ergab. Umweltverbänden beklagten eine lückenhafte Umsetzung der Mehrweg-Angebotspflicht.

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