Klaus Schultheis und Sohn Matthias führen einen besonderen Bauernhof
Marjoß - Vater Klaus, einst Architekt, und Sohn Matthias Schultheis, gelernter Industriekaufmann, haben ihre Berufe an den Nagel gehängt, um ihrer Berufung nachzugehen. Kein anderer Weg, als der eingeschlagene, verschafft Klaus Schultheis nach eigener Aussage Glücksgefühle. Das sei das Einzige, was wirklich zählt auf dem außergewöhnlichen Hof im Steinauer Stadtteil.
Von Peter Völker Klaus und Matthias Schultheis könnten sich kein anderes Leben vorstellen als dieses im Einklang mit der Natur, sagen sie. Fünf Pferde, sechs Mutterkühe mit Kälbchen, zwei Schweine, Hühner und rund 40 Ziegen gehören zum Tierbestand der Schultheisens, die sich bewusst von agro-industriellen Massenbetrieben abheben wollen. Die Arbeit auf dem Hof, der mit einer längeren Unterbrechung schon früher von der Familie bewirtschaftet wurde, sei hart, sagt Vater Klaus. Seines und das Ziel seines Sohnes ist der „menschen-, tier- und naturgerechte sowie nachhaltige Umgang mit den lebendigen und ländlichen Ressourcen“. Arbeit muss zur Philosophie passen Der Ertrag reiche allerdings kaum zum Leben, weshalb sie stets Ausschau nach anderen Einnahmequellen halten. Die müssen allerdings zu ihrer Philosophie passen. So arbeiten sie mit ihren Kaltblütern für Förster, um im Wald mit Walzen den Adlerfarn in Schach zu halten. Sohn Matthias, der auch den örtlichen Schulbus fährt, bietet mit den Warmblütern Reitunterricht für Kinder an. Mit weiteren Angeboten wie Planwagen- und Kutschfahrten wollen sie künftig einen Beitrag zum Tourismus leisten. Und dann ist da noch eine Idee: Sie wollen die natur-, tier- und menschennahe Landwirtschaft zu therapeutischen Zwecken einsetzen.