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Kleiner Waffenschein im Main-Kinzig-Kreis nachgefragt wie nie

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Von: Redaktion Fuldaer Zeitung

Main-Kinzig - Die Vorfälle in der Silvesternacht von Köln, die Flüchtlingskrise und sicher auch die jüngste Anschlagsserie in Bayern schreiben eine Entwicklung fort, die schon seit rund drei Jahren anhält: Die Bevölkerung, auch im Main-Kinzig-Kreis rüstet auf – legal zumindest.

Wie Kreisspressesprecher John K. Mewes bestätigte, ist die Nachfrage für die Erteilung der Kleinen Waffenscheine, darunter fallen etwa Gas- und Schreckschusspistolen, sprunghaft angestiegen. Wurden im Jahr 2013 noch 115 Erlaubnisse erteilt, stieg deren Zahl im Jahr darauf auf 146, im Jahr 2015 auf 166 und im aktuellen Jahr, das bislang ja noch einige Monate vor sich hat, auf jetzt schon 987 Stück, wie der Kreis mitteilt.

Nicht nur im Main-Kinzig-Kreis gehen die Antragszahlen im aktuellen Jahr schlagartig nach oben. Im Landkreis Fulda haben im laufenden Jahr bislang mehr als 300 Menschen einen Kleinen Waffenschein erhalten – 2015 seien es nur 33 gewesen.

Der Kleine Waffenschein berechtigt zum Führen von Schreckschuss-, Reizstoff- und Signalwaffen. Diese Waffen darf man dann in der Öffentlichkeit bei sich tragen. Um einen solchen zu erhalten, muss der Antragsteller mindestens 18 Jahre alt „und nach den Maßgaben des Waffengesetzes zuverlässig und persönlich geeignet sein“. Dies bedeutet: keine Vorstrafen außer höchstens einer Freiheitsstrafe, Jugendstrafe oder Geldstrafe von weniger als 60 Tagessätzen; keine Drogen- oder Alkoholabhängigkeit sowie körperliche und geistige Eignung. Zudem muss sichergestellt sein, dass die Waffen fachgerecht aufbewahrt werden. Ob diese Voraussetzungen erfüllt sind, wird von der Waffenbehörde durch Nachfrage bei verschiedenen Stellen geprüft. / bl, oh

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