Kommt sie oder kommt sie nicht? Bürgermeister sehen sich in Sinntalbahn-Plänen blockiert
Jossa/Wildflecken - Hubert Teichmann von der Staudenbahn bei Augsburg zeigt Interesse an der Bahnstrecke von Jossa nach Wildflecken. Die betroffenen Bürgermeister sind alles andere als begeistert. Es gibt noch andere Stimmen.
Von unserer Mitarbeiterin Ulrike Müller
Hubert Teichmann hat einen Plan. „Wir haben mitbekommen, dass die Strecke entwidmet werden soll“, sagt der Geschäftsführer der Staudenbahn bei Augsburg. Schon länger habe er ein Auge auf die Bahnlinie von Jossa nach Wildflecken geworfen, sich aber angesichts der Reaktivierungsbemühungen durch die Rhein-Sieg-Eisenbahn GmbH zurückgehalten.
Doch nachdem die Verhandlungen im vergangenen Jahr scheiterten, nimmt Teichmann nun Anlauf. „Wir denken, dass man auf dieser Strecke Geld verdienen kann.“ Konkreter wird er noch nicht. Erst in der nächsten Woche finde ein Gespräch mit der Deutschen Bahn statt, bei dem er die Rahmenbedingungen abstecken wolle.
Die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden sind von dem Vorstoß nicht gerade begeistert. „Wir sind uns einig, dass wir die Entwidmung der Bahnstrecke weiter vorantreiben wollen“, sagt Brigitte Meyerdierks (CSU), Sprecherin der Rhönallianz.
„Wir sind immer enttäuscht worden“
„Wir werden blockiert“, sagt Gerd Kleinhenz (PWW), Bürgermeister von Wildflecken. Noch im Wahlkampf habe er sich sowohl einen Ausbau der Radwege als auch eine Reaktivierung der Bahnstrecke vorstellen können.
Mittlerweile aber ist die Ernüchterung bei ihm deutlich zu spüren. „Ich sehe keine Möglichkeit der schnellen Umsetzung“, sagt Kleinhenz über Teichmanns Vorschlag. Und Brigitte Meyerdierks ergänzt: „Wir haben schon so viel erlebt in den letzten Jahren und sind immer wieder enttäuscht worden.“
Die Bürgermeister freilich können nichts entscheiden, wenn es um die Sinntalbahn geht. Die Entscheidung trifft das Eisenbahn-Bundesamt (EBA). Dort haben die fünf betroffenen Gemeinden (Sinntal, Zeitlofs, Bad Brückenau, Riedenberg und Wildflecken) die Freistellung der Grundstücke von Eisenbahnzwecken beantragt. Nur wenn die Strecke offiziell entwidmet wird, bekommen die Kommunen ihre Planungshoheit zurück.
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