Dass ein solch flexibler Ansatz im Klinikumfeld möglich sei, gehe auf „ein ausgeklügeltes Konzept“ zurück. Es sei den Verantwortlichen wichtig gewesen, ein Modell an den Start zu bringen, das allen Pflegekräften zugute komme, betont Palitzsch. Denn die Flexibilität bestehe auf beiden Seiten: „Die Flexpool-Kollegen entscheiden selbst, wann sie arbeiten. Dagegen legt die Klinik fest, wo sie dies tun. Jeder Flexpool-Mitarbeiter kann vier bis fünf Einsatzorte wählen, also bestimmte Stationen, Intensivstationen oder Notaufnahmen.“
Kurzfristig werde dann der jeweilige Einsatzort auf einer dieser Einheiten bestimmt, je nach dem, wo am dringendsten Unterstützung benötigt werde. Auf diese Weise würden auch alle anderen Pflegekräfte von der Pool-Idee profitieren. „Kollegen, die krankheitsbedingt ausfallen, können einfacher ersetzt werden. Somit erhöhen wir die Verlässlichkeit der Dienstpläne, die Notwendigkeit des spontanen Einspringens reduziert sich“, beschreibt Palitzsch das Konzept.
Damit alles reibungslos funktioniert, stehen an beiden Klinikstandorten koordinierende Ansprechpartner zur Verfügung. Kurzfristige Absprachen erfolgen mithilfe einer klinikeigenen Mitarbeiter-App. Die Beschäftigten würden umfangreich auf den selbstgewählten Stationen eingearbeitet.
In der psychiatrischen Abteilung des Klinikums Fulda ist die Lage hingegen angespannt. „Die Mitarbeiter sind mit ihrer Belastung alle am Anschlag. Die Psychiatrie steht kurz vor dem Zusammenbruch. Dabei gäbe es Wege, das zu ändern“, sagte Klinikum-Chef Dr. Thomas Menzel. (hgs)