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„Main.Kinzig.Blüht.Netz“ - Biologische Artenvielfalt im Main-Kinzig-Kreis fördern

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Mit dem Verbundprojekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ will der Main-Kinzig-Kreis das Insektenvorkommen im Kreis erfassen.
Mit dem Verbundprojekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ will der Main-Kinzig-Kreis das Insektenvorkommen im Kreis erfassen und fördern. (Symbolfoto) © Patrick Pleul/dpa

Das Verbundprojekt „Main.Kinzig.Blüht.Netz“ des Kreises und des Landschaftspflegeverbandes MKK will die biologische Vielfalt im Kreisgebiet fördern und bis Ende 2025 ein Netzwerk aus Lebensräumen zu entwickeln. Dafür soll das Insektenvorkommen überprüft und ein Konzept ausgearbeitet werden.

Main-Kinzig-Kreis - Dafür sind Iris Sparwasser vom Landschaftspflegeverband und Biologe Andreas Malinger von der Planungsgesellschaft Natur und Umwelt mbH (PGNU) in Freigericht-Bernbach zuständig. Ihre Aufmerksamkeit gilt ausgewählten Wildpflanzenflächen, die insbesondere Insekten, aber auch anderen Tieren als Nahrungsquelle dienen sowie Raum zur Entwicklung, Fortpflanzung, Überwinterung und zum Rückzug bieten. Gefördert wird das Projekt im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU).

An den „Mittelsten Waisäckern“ in Bernbach (Main-Kinzig-Kreis) liegt eine der im Projekt entwickelten Wildpflanzenflächen. Dieses Areal wird neben 19 weiteren Flächen im Projekt als Evaluierungsfläche bezeichnet, da auf ihnen in den Jahren 2021/22 und 2025 wissenschaftliche Untersuchungen zur Wirkung der ökologischen Aufwertungsmaßnahmen stattfinden. Um den ökologischen Vorteil einer Maßnahme feststellen zu können, werden dazu 25 Quadratmeter große Probeflächen ausgewählt und untersucht.

Main-Kinzig-Kreis: Biologische Artenvielfalt mit „Main.Kinzig.Blüht.Netz“

„Die hier nachgewiesenen Insektenvorkommen werden dann verglichen mit den Funden auf benachbarten Flächen ohne Aufwertungsmaßnahme. So können die Effekte von Maßnahmen auf das Vorkommen von Insekten ermittelt und die Erreichung der Projektziele verfolgt werden“, erläutert Iris Sparwasser, Projektmitarbeiterin des Landschaftspflegeverbands. Lesen Sie hier: Nach Ausrottung in den 50er-Jahren - Fischotter fühlen sich im Sinntal heimisch)

Das sonnige und windstille Wetter der letzten Wochen war ideal für eine Insekten-Kartierung auf der Freigerichter Projektfläche. In Achterbewegungen schwang Andreas Malinger den runden Insektenkescher durch die Wiese. Da der Heuschnitt erst fünf Wochen zurücklag, erwischte das Netz keine Blütenbesucher, sondern überwiegend Chorthippus parallelus, so die wissenschaftliche Bezeichnung des Gemeinen Grashüpfers.

Großes Netz für schnelle Flieger und weite Springer, Biologe Andreas Malinger im Einsatz.
Großes Netz für schnelle Flieger und weite Springer, Biologe Andreas Malinger im Einsatz. © Pressestelle Main-Kinzig-Kreis

„Main.Kinzig.Blüht.Netz“ - Kostenlose Beratung für Vereine und Landwirte

Aber auch Nachtigall- und Weißrandige Grashüpfer waren unter den gefangenen Exemplaren. Nach ihrer Bestimmung wurden die Tiere wieder in die Freiheit entlassen. Im Projekt werden Heuschrecken, Tagfalter und Wanzen erfasst. Aber auch Funde von anderen Insektengruppen wie Wildbienen und Libellen werden notiert.

Interessierten Personen, Vereinen, Landwirten und Kommunen, die geeignete Flächen besitzen, verwalten und bewirtschaften, können im Projekt eine kostenlose naturschutzfachliche Beratung in Anspruch nehmen. Weitere Informationen finden sich unter www.mainkinzigbluehtnetz.de. (akh)

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