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Frust an den Corona-Impfstellen: Main-Kinzig-Kreis erhält nur Bruchteil seiner Bestellung

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Corona-Impfstoff
Viele Menschen sind dem Aufruf des Main-Kinzig-Kreises zu den Impfstellen gefolgt - und vor Ort leer ausgegangen. (Symbolbild) © Marijan Murat/dpa

Der Main-Kinzig-Kreis wollte seine Impfkampagne diese Woche wiederbeleben und hat entsprechend viele Impfdosen bestellt. Davon wurde jedoch nur ein geringer Anteil geliefert. Die Folge: Unverständnis und Frust an den Impfstellen. Der Kreis wendet sich nun an das Land Hessen.

Main-Kinzig-Kreis - Der Main-Kinzig-Kreis hat sich mit seinen „Dein-Pflaster-Impfstellen“ personell für diese Woche auf ein kräftiges Wiederanlaufen der Impfkampagne eingestellt, wie die Pressestelle in einer Meldung mitteilt.

Doch von dem an die Omikron-Variante des Corona-Virus angepassten und von der Bundesregierung für diese Woche angekündigten Impfstoff sei nur ein Bruchteil dessen eingetroffen, was der Kreis bestellt habe. Das war bis zuletzt vor Ort so nicht zu erwarten gewesen.

Main-Kinzig-Kreis: Frust an Impfstellen - zu wenig Booster-Impfstoff

„Das ist ein echtes Ärgernis. Wir haben auf vielfältigen Kanälen für die Impfung jetzt geworben, und dann erreicht uns nur ein geringer Anteil dessen, was wir geordert haben. In dieser ersten Booster-Woche überwiegt bei uns leider der Frust und das ist bei den Menschen, die in unsere Impfstellen gekommen sind, verständlicherweise nicht anders“, erklärt Erste Kreisbeigeordnete Susanne Simmler (SPD).

Die überraschend stark limitierten Kontingente sorgen vor allem deshalb an den „Dein-Pflaster-Impfstellen“ für Kopfschütteln, weil in der Tat eine große Zahl von Bürgerinnen und Bürgern den Aufrufen gefolgt waren.

„Wir konnten uns über Zulauf bei unseren Impfangeboten im Kreisgebiet nicht beschweren. Das hat sicher auch damit zu tun, dass von dieser Kontingentierung praktisch alle betroffen sind, auch die Arztpraxen“, so Simmler.

Die Impfleitung des Main-Kinzig-Kreises hat sich umgehend an das Land Hessen gewandt, um nähere Informationen und vor allem mehr Impfdosen zu erhalten. Gesundheitsdezernentin Simmler unterstreicht: Sollte an einzelnen Stellen im Land eine Reserve aufgebaut werden, für wen und warum auch immer, dann sei das „der völlig falsche Zeitpunkt“, weil es einer künstlichen Verknappung gleichkäme.

Simmler über fehlenden Impfstoff empört: „So etwas darf sich nicht wiederholen“

„Wir merken seit einigen Tagen, dass sich die Bürgerinnen und Bürger ganz bewusst für den Herbst und Winter wappnen wollen. Wir haben jede Menge Anfragen zur zweiten Auffrischungsimpfung mit dem angepassten Impfstoff. Das darf nicht konterkariert werden dadurch, dass Impfdosen schlicht und ergreifend nicht in die Fläche gebracht werden“, so Simmler. (Lesen Sie auch: Corona im Main-Kinzig-Kreis: Zahlen, Inzidenz, Aktuelles)

Noch hat der Main-Kinzig-Kreis keine sichere Zusage, ob und wann es in dieser Woche eine Nachlieferung gibt. Bis dahin sei „leider Geduld gefragt“, so die Erste Kreisbeigeordnete. „Wenn wir Impfdosen bestellen, dann erwarten wir im Sinne der Bürgerinnen und Bürger auch die verlässliche Lieferung. Das hat sich seit der Hochzeit der Impfkampagne nicht geändert. Wir kümmern uns zuverlässig um die Impf-Infrastruktur vor Ort, andere bitteschön zuverlässig um den Impfstoff. So etwas wie diese Woche darf sich einfach nicht wiederholen.“ (sob)

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