Erstmeldung vom 24. August, 14.06 Uhr: Gelnhausen - Im Zuge der Ermittlungen haben sich für die Polizei Anhaltspunkte dafür ergeben, dass die Frau das Feuer, das letztlich zu einem Schaden von über 1,5 Millionen Euro führte, absichtlich gelegt hat. Das teilen Polizei und Staatsanwaltschaft Hanau in einer Pressenotiz mit.
Da sich zum Zeitpunkt der Brandentstehung noch mehrere Bewohner in dem historischen Mehrfamilienhaus aufgehalten hatten, werfen die Behörden der Frau nicht nur schwere Brandstiftung, sondern auch versuchten heimtückischen Mord vor, der „mit gemeingefährlichen Mitteln“ begangen wurde.
Nach umfangreicher Ermittlungsarbeit war es Zielfahndern des Polizeipräsidiums Südosthessen und des Hessischen Landeskriminalamts gelungen, die Spur der Tatverdächtigen aufzunehmen und sie schließlich in der Schweiz ausfindig zu machen. „Mit Unterstützung der dortigen Behörden erfolgte am frühen Dienstagmorgen (23. August) im Kanton Graubünden aufgrund eines zwischenzeitlich erlassenen Haftbefehls des Amtsgerichts Hanau dann die Festnahme der 55-Jährigen“, schildert die Polizei im Main-Kinzig-Kreis.
Offenbar hatte sich die Frau im Anschluss an die ihr zur Last gelegte Tat absetzen wollen, um der drohenden Strafverfolgung zu entgehen, so die Einschätzung der Beamten. Auch das Auto sowie die beiden Hunde der Frau waren bereits unmittelbar nach Brandausbruch nicht mehr vor Ort. Die Polizei hatte die Frau nach dem Feuer zunächst als vermisst gemeldet.
Die Brandermittler der Kriminalpolizei konnten unterdessen am Mittwochmorgen mithilfe von Brandursachengutachtern und eines entsprechenden Fachbetriebes das Haus betreten und eine Untersuchung am Brandort vornehmen.
Nach derzeitigem Ermittlungsstand brach das Feuer offensichtlich in der Wohnung der 55-Jährigen aus. Neben der Rekonstruktion des genauen Tatablaufes wird auch das noch unklare Tatmotiv Gegenstand der weiteren Aufklärungsarbeit sein; denn bislang habe sie sich zu den Tatvorwürfen nicht geäußert. (Lesen Sie auch: Scheunenbrand in Ronneburg - 100.000 Euro Sachschaden)
Die Staatsanwaltschaft Hanau geht davon aus, dass sie in wenigen Wochen nach Deutschland überstellt und dem zuständigen Ermittlungsrichter vorgeführt werden wird. Bis dahin sitze sie in der Schweiz in Auslieferungshaft.