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Quidde zu Breitband: Jetzt wird alles besser - Disput zwischen IHK und Kreisspitze offenbar beendet

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Der Ausbau des Glasfasernetzes ist geplant.
Der Breitbandausbau im Main-Kinzig-Kreis hatte vor einem Jahr für Ärger zwischen der Kreisspitze und der IHK gesorgt. Nun schlagen beide Seiten versöhnlichere Töne an. (Symbolfoto) © Sina Schuldt/picture alliance/dpa

Etwa ein Jahr ist es her, dass sich die Industrie- und Handelskammer (IHK) Hanau-Gelnhausen-Schlüchtern öffentlich zum Ausbau der Breitbandversorgung in der Region geäußert hat. Damals hatte Hauptgeschäftsführer Dr. Gunther Quidde an der hauptamtliche Kreisspitze herbe Kritik geübt.

Main-Kinzig-Kreis - Dieser Paukenschlag hatte damals ordentlich Staub aufgewirbelt. Die Auseinandersetzung mit Landrat Thorsten Stolz (SPD) und Wirtschaftsdezernent Winfried Ottmann (CDU) nennt Quidde im Rückblick als „Schuss vor den Bug“, der seine Wirkung nicht verfehlt habe.

Es waren überraschend deutliche Worte, die Quidde im Mai 2021 zum damals stockenden Breitbandausbau in Gewerbegebieten fand. Die IHK hatte ihre Mitgliedsunternehmen zum Ausbau-Stand befragt – und verheerende Rückmeldungen erhalten. Viele Unternehmen aus der Industrie, so berichtete es Quidde im Mai 2021, bestätigten zwar die Verlegung des Anschlusses, nicht aber dessen Freischaltung.

Main-Kinzig-Kreis: Breitband - Disput zwischen IHK und Kreis beigelegt

Quidde damals: „Angesichts der Summen, die der Kreis in die Hand nimmt (...) ist das ein fürchterliches Ergebnis. Denn ein Gutteil des Nutzens dieser gutgemeinten Aktion des Kreises verpufft im Bermuda-Dreieck der Zuständigkeiten. Das hätte es unter dem Gründer der kreiseigenen Breitband Main-Kinzig GmbH, Landrat Pipa, nicht gegeben.“

Die hauptamtliche Kreisspitze reagierte – wenig überraschend – pikiert auf die IHK-Kritik. Landrat Stolz ließ damals wissen, dass „der IHK-Hauptgeschäftsführer jederzeit zum Hörer greifen kann, wenn er irgendwo Probleme erkennt und nicht weiterkommt“.

Mittlerweile haben sich die Wogen offensichtlich wieder geglättet. In einer Pressekonferenz zur Lage der Wirtschaft nach dem Ukraine-Krieg schlugen der neue IHK-Präsident Oliver Naumann und Hauptgeschäftsführer Quidde versöhnlichere Töne an: „Wir sind dem Landkreis sehr dankbar, dass die Breitband GmbH aktuell jene Gebiete Haus für Haus ans Glasfaserkabel anschließt, für die sich kein privater Anbieter findet“, betonte Naumann. (Lesen Sie hier: Startschuss in Hasselroth - Breitbandausbau im Main-Kinzig-Kreis gestartet)

Keine Proteste mehr aus Firmen - Bewegung im Breitbandausbau

Sein öffentliches Vorpreschen vor Jahresfrist verteidigt Quidde nach wie vor: „Es gab mit dem Partner Vodafone gerade im kommunikativen Bereich erhebliche Differenzen. Gerade einem so großen Partner muss so etwas deutlich gemacht werden, eben auch von den zuständigen Akteuren beim Kreis.“

Inzwischen habe es mit den verantwortlichen Akteuren offene Gespräche gegeben. Quidde ist nun überzeugt: „Jetzt wird alles besser.“ Er höre aus den Firmen auch keine Proteste mehr. (David Meister)

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