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NABU Mernes: Corona bremst Arbeit der Naturschützer nicht aus

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„Ameisennest … bitte nicht beschädigen“, informiert das Schild der NABU Mernes.
„Ameisennest … bitte nicht beschädigen“, informiert das Schild. Je nach Ameisenart lockern die Tiere die oberen Bodenschichten, leisten einen Beitrag zum Abbau pflanzlichen Materials, erhöhen dadurch die Honigernte und den Ertrag von Holz, Samen, Beeren und Pilzen. © Barbara Kruse

Die Corona-Auflagen haben auch Auswirkungen auf die Arbeit der Naturschützer in Mernes. So gab es im vergangenen Jahr lediglich fünf Informationsabende. Die konkrete, praktische Arbeit in der Natur geht aber unverdrossen weiter.

Mernes - So war die Merneser Naturschutzjugend (Naju) aktiv beim Töpfern von Nistkästen und Vogeltränken. Die jungen Leute befassten sich mit Getreide und dessen Verarbeitung zu Brot. Sie erlernten das Anzünden eines Feuers ohne Zündholz oder Feuerzeug ebenso wie die Herstellung von Zeichenkohle. Sie befassten sich mit Bachwassernutzung und Wasserinsekten, untersuchten Schwalbennester und das dazu erforderliche Baumaterial. Sie reinigten Nisthöhlen, beschäftigten sich mit Blumenwiesen und Insekten.

All das leitete Leo Klübenspieß als Betreuer der Naju Mernes im Main-Kinzig-Kreis an. Er fertigte zudem Wasseramsel-Kästen mit den Jugendlichen, die dann gemeinsam aufgehängt wurden und später einer Reinigung unterzogen wurden. Auch Arbeiten um Wespennester liefen unter der Regie von Leo Klübenspieß. (Lesen Sie hier: NABU-Ortsgruppe vor Auflösung bewahrt: Lars Simpelkamp, Peter Decker und Paul Heid bilden Vorstand)

Main-Kinzig-Kreis: Corona bremst Arbeit der Naturschützer nicht aus

Zudem waren 35 junge Naturschützer aus ganz Hessen mit fünf Betreuern zu Pflegearbeiten in der Wacholderheide. Die Aktiventruppe des NABU Mernes schnitt Kopfweiden, Hecken und Obstbäume, sanierte beschädigte Steinanhäufungen, mähte verschiedenartige Flächen und führte Sanierungsarbeiten an den Oberndorfer Fledermausquartieren durch.

Sie entfernten Büsche und Baumsämlinge von der Wacholderheide und den Magerrasenwiesen des Verbands. Außerdem standen Arbeiten zum Umbau des NABU-Fichtenwaldes und ein Naju-Camp an. Die Akteure schnitten Ameisennester frei und kennzeichneten sie. Sie pflegten Laichtümpel, stellten Infotafeln auf, beseitigten Müll an und aus der Jossa und fertigten weitere Insektenhölzer an.

Keine Treffen in geschlossenen Räumen, Naturschutzarbeit geht aber weiter

In der Gemeinde Jossgrund und in Mernes waren die Naturschützer in Planungen zum Heckenschnitt eingebunden. Im Zuge von Abrissanträgen erstellten sie naturschutzfachliche Gutachten. Ebenso sprachen die Naturschützer Umweltprobleme und deren Bewältigung bei Treffen mit Vertretern der SPD, Grünen und der CDU an, unter denen sich auch Bundestagskandidaten befanden. Zu Planung und Vorstellung einer 7,4 Hektar großen Photovoltaikanlage in Jossgrund brachten sie Naturschutzbelange ein.

Für die Ferienspiele der Stadt Bad Soden-Salmünster wurden überdies 75 Nisthöhlenbausätze angefertigt. An individuellen Führungen nahm das Amt für Bauen und Immobilien der Stadt Frankfurt mit neun Personen teil. Es wurden Nisthöhlen gereinigt und Obstbäume gepflanzt.

Ihre Arbeit machen die Naturschützer in den Aushangkästen vor Ort mit Berichten und in Bildern sichtbar. Obwohl wegen der Corona-Hygienregeln keine Zusammenkünfte in geschlossenen Räumen stattfinden, geht die Naturschutzarbeit aber unvermindert weiter, berichtet der Merneser NABU-Ortsvorsitzende, Rainer Ziegler. (Von Barbara Kruse)

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