DRK-Mitarbeiter Erwin Schneider begleitete Hilfskonvoi ins Erdbebengebiet

Erwin Schneider aus Birstein im Main-Kinzig-Kreis hat mit einem Konvoi der DRK-Landesverstärkung Hessen Hilfsgüter in das Erdbebengebiet in der Türkei gebracht - freiwillig und ehrenamtlich.
Birstein - Knapp 7000 Kilometer legte Erwin Schneider insgesamt mit dem Lkw zurück und bewältigt eine anspruchsvolle Aufgabe. Die Eindrücke aus dem Krisengebiet sitzen tief. Gaziantep im Südosten der Türkei war das Ziel der drei Lkw. Eine Stadt mit zwei Millionen Einwohnern.
„Die Stadt ist zu 80 Prozent zerstört“, berichtet Erwin Schneider aus Birstein im Main-Kinzig-Kreis. Es belastet ihn sehr, dass in den Trümmern immer noch verschüttete Menschen liegen. „Die Lage vor Ort ist unvorstellbar.“ Um mit der Situation umgehen zu können, habe er sich auf seine Aufgabe konzentriert.
Main-Kinzig-Kreis: DRK-Mitarbeiter Erwin Schneider begleitet Konvoi ins Erdbebengebiet
Dabei habe er immer Auftrag, Strecke, Ziel und Tankanzeige im Blick gehabt. Der Konvoi startete in Fritzlar, wo das DRK ein überregionales Material- und Kfz-Depot unterhält. Die DRK-Landesverstärkung ist als überregionale und internationale einsetzbare Einheit konzipiert.
Schneider und die anderen Fahrer steuerten zunächst Venedig an. Von dort ging es mit der Fähre nach Griechenland und auf dem Landweg an Istanbul und Ankara vorbei nach Adana. Von der türkischen Grenze an begleitete eine Polizei-Eskorte den Konvoi. Die letzte Etappe führte dann nach Gaziantep.
Beladen waren die Lastwagen mit dringend benötigtem Bedarfsmaterial für den Alltag wie Waschcontainer, Waschpulver, Handtücher, Decken, Stromerzeuger, Zeltheizungen, Feldbetten und Schlafsäcke. In Gaziantep befindet sich ein großes Lager für Hilfsgüter.
Dort übergaben die Helfer aus Hessen die Ladung an Aktive der nationalen Rot-Halbmond-Gesellschaft, welche die Güter vor Ort verteilen. Für den Hilfstransport nahmen Erwin Schneider und seine Kollegen einiges auf sich. Vor Ort erlebten sie sogar einige Nachbeben, genau wie die Familie von Barockstadt-Trainer Sedat Gören.
Nach acht Tagen kamen sie wieder in Fritzlar an, erschöpft, aber in dem Bewusstsein, einen Beitrag für die Menschen im Erdbebengebiet geleistet zu haben. Schneider ist dem Roten Kreuz seit vielen Jahren verbunden. Er ist ehrenamtlich in der Wasserwacht tätig, die dem DRK-Ortsverein Vogelsberg zugeordnet ist.
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Seine berufliche Tätigkeit als Schwimmmeister bringt es mit sich, dass er im Winter über Freizeit verfügt, die er gern für ehrenamtliche Tätigkeiten nutzt. Mehrfach war er im Ahrtal als Helfer tätig. Jetzt gehörte er zu den ersten, die konkrete Hilfe in das Erdbebengebiet brachten.
„Jeder Konvoi, der Hilfsgüter bringt, ist ein Hoffnungsschimmer für die betroffenen Menschen“, macht er deutlich. Wer das Deutsche Rote Kreuz bei der Hilfe für die Menschen im Erdbebengebiet unterstützen möchte, kann spenden: IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07, Stichwort „Nothilfe Erdbeben Türkei und Syrien“.