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Tonnenweise Lebensmittel und Werkzeug: Ehepaar organisiert Hilfstransport für Flutopfer

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Thomas Stoß (Vierter von links) und Ehefrau Sandra mit einem Teil der Helfer.
Thomas Stoß (Vierter von links) und Ehefrau Sandra mit einem Teil der Helfer. © Ulrich Schwind

Innerhalb von zehn Tagen haben sie einen Hilfstransport für die Opfer der Flutkatastrophe im Ahrtal auf die Beine gestellt: Das Ehepaar Sandra und Thomas Stoß aus Schlüchtern im Main-Kinzig-Kreis.

Schlüchtern/Ahrtal - Zehn hektische Tage liegen hinter ihnen. Sehr viele Anrufe und Anfragen gingen in der Zeit in ihrer Kfz-Meisterwerkstatt TS-Carservice in Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) ein. Rund 150 Waren-Anlieferungen gemäß einer Bedarfsliste aus dem Ahrtal wurden von Freunden, Nachbarn, Familien und anderen Privatpersonen entgegengenommen. Teilweise war die gesamte Belegschaft der Werkstatt involviert. Die Waren mussten schließlich sortiert, Lebensmittel fachgerecht in Containerkisten gelagert werden.

Auch diverse Großspenden trafen ein. Die Firma Immergut steuerte über zwei Tonnen Milchprodukte bei. Getränke Lambert lud schon seit einiger Zeit seine Kunden ein, Pfandflaschen zu spenden, um aus dem Erlös Hilfe im Ahrtal zu leisten. Daraus ergab sich laut Firmenchef Hans-Jürgen Lambert bereits Ende September eine Großspende in Höhe von 3000 Euro. Jetzt kaufte er noch einmal Werkzeuge und Maschinen im Wert von rund 1200 Euro, die die Firma Vomberg mit einem großzügigen Rabatt lieferte. Der Dachdeckerbetrieb Spahn trug Baumaschinen und Geräte bei.

Main-Kinzig-Kreis: Ehepaar organisiert Hilfstransport für Flutopfer

Viele Bürger drückten dem Ehepaar Stoß Bargeld in die Hand. Auch davon wurden Werkzeuge und Maschinen angeschafft. So gingen zahlreiche Akkuschrauber, Winkelschleifer, Bohrhämmer, Heizgeräte, Kabeltrommeln, Gasstrahler und Brecheisen Richtung Ahrtal. Auch Getränke, Hygiene- sowie Putzartikel waren an Bord. (Lesen Sie hier: Nach Flutkatastrophe: Fahrschul-Lkw fährt 120 Heuballen ins Krisengebiet)

Wegen der Spendenmasse fuhren letztlich nicht ein, sondern zwei Fahrzeuggespanne in das gut 250 Kilometer entfernte Sammelzentrum in Grafschaft-Gelsdorf (Landkreis Ahrweiler). Einen Sprinter stellte die Firma Protectura von Stephen Gold, den Miet-Anhänger sponserte Maik Basermann, der einen Weihnachtsbaum-Verkauf betreibt. Das zweite Auto kam vom Projekt Petra (Familien Büttner und Goldbach) mit einem Anhänger von TS-Carservice.

Vor Ort herrschte große Freude über die Hilfe aus dem Bergwinkel. Eine solch große Einzelspende von privater Seite hätten sie noch nicht bekommen, berichteten die Einheimischen. Und alles würde dringend benötigt, gerade Lebensmittel seien weiterhin knapp. Fazit: Das Ehepaar Stoß ist überwältigt und dankbar über die große Hilfs- und Spendenbereitschaft – und das viele Lob, das sie für die Hilfsaktion erhielten. (von Ulrich Schwind)

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