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Architekturbüros präsentieren ihre Pläne: Das sind die Ideen für das neue Elmer Gemeinschaftshaus

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Von: Tim Bachmann

Dem Architekturbüro Grüninger schwebt eine eingeschossige Lösung vor (obere Grafik). Das Architekturbüro Wolfgang Müller hat eine zweigeschossige Bauweise herausgearbeitet.
Dem Architekturbüro Grüninger schwebt eine eingeschossige Lösung vor (obere Grafik). Das Architekturbüro Wolfgang Müller hat eine zweigeschossige Bauweise herausgearbeitet. © Grüninger Architekten; Architekturbüro Wolfgang Müller

Die Planungswerkstatt zum Elmer Dorfgemeinschaftshaus ist abgeschlossen. Am Samstag wurden die von zwei Architekturbüros und den Elmer Vereinen erarbeiteten Ergebnisse präsentiert. Und die können sich sehen lassen.

Schlüchtern - Erstmals hat die Stadt Schlüchtern (Main-Kinzig-Kreis) auf das Werkzeug „Planungswerkstatt“ zurückgegriffen. In Elm wurden zwei Architekturbüros als Fachplaner hinzugezogen und beauftragt, dem Gemeinschaftshaus der Zukunft ein Gesicht zu gegeben: Grüninger Architekten aus Darmstadt und Architekturbüro Wolfgang Müller aus Sterbfritz.

Die Aufgabe war, in zwei Workshops mit den Beteiligten die Bedarfe hinsichtlich baulich-räumlicher Umsetzbarkeit zu ermitteln und zu bewerten. In den moderierten Veranstaltungen hatten die Vertreter der Elmer Vereine und Institutionen die Gelegenheit, sich aktiv in die Planung einzubringen.

Im Vorfeld musste aber geklärt werden, ob das bestehende Gebäude saniert werden kann oder ob ein Neubau erforderlich wird. Ein zuvor beauftragtes Gutachten empfiehlt einen Neubau. Darauf richteten die Beteiligten auch ihre konzeptionellen Überlegungen. Einige Vorgaben gab es freilich von der Stadt: Platz für maximal 200 Personen, keine bewirtschaftete Gastronomie mehr. Vielmehr soll ein „gastronomisches und kulinarische Angebot“ angedacht werden, das von den Vereinen oder von einem potenziellen Förderverein organisiert und bereitgestellt wird. Ebenfalls im Vorfeld wurde seitens der Fachplanung ermittelt und festgehalten, dass eine Kombilösung aus Bürger- und Feuerwehrhaus nicht möglich ist. Das Grundstück ist schlicht zu klein. (Lesen Sie auch: Main-Kinzig-Kreis: Brandhaus in Elm ist Ortsbeirat ein Dorn im Auge)

Main-Kinzig-Kreis: Das sind die Ideen für das neue Elmer Gemeinschaftshaus

Im ersten Workshop haben die Arbeitsgruppen mit den Architekturbüros Überlegungen zur künftigen Ausrichtung des Gebäudes angestellt. Diskussionspunkte waren das Raumprogramm mit verschiedenen Raumgrößen für unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten; Saal mit Bühne für Aufführungen; Akustik; Schallschutz; Thekenbereich mit Schankanlage; gut ausgestattete Küche; ausreichende Lagerräume; Barrierefreiheit; bei zwei Geschossen Aufzug; Öffnung der Terrasse in Richtung Elmbach und Integration des Gewässers in die Freifläche; Terrasse als Veranstaltungsfläche; städtebauliche Einordnung ins Umfeld; nachhaltige Bauweise und Verwendung umweltverträglicher Baustoffe.

Auf Basis dieser Überlegungen erarbeiteten die Architekten erste Konzepte. Die Skizzen wurden mit der Stadtverwaltung diskutiert und hinsichtlich einer möglichen Realisierung konkretisiert.

Zum zweiten Workshop erarbeiteten beide Büros erste Planungskonzepte. Zudem hatte das Büro Grüninger Architekten ein Umgebungsmodell angefertigt, in dem die jeweiligen Modelle eingesetzt werden konnten.

Architektin Lea Müller und Architekt Wolfgang Müller sowie Architektin Jennifer Hofmann und Architekt Thomas Grüninger präsentieren ihre Entwürfe. Das Büro Grüninger sieht einen eingeschossigen Bau mit Abgrenzung zum Straßenraum und Anlage einer rückwärtigen Freifläche vor. Favorisiert wird die Lösung, den Haupttrakt mit Satteldach, den Anbau mit Flachdach zu bauen, wobei ein akzentuierendes Satteldach möglich sein könnte. Das Foyer soll einen Blick zum Saal ermöglichen, der bei Bedarf in zwei Einheiten getrennt werden könnte. Küche und Theke sollen funktional getrennt sein, es soll einen Kühlraum, einen Musikraum mit Lager geben und ausreichend Stauraum durch Schrankwände. Das Bauen einer Empore im Saal wird geprüft. Eine Zeltkonstruktion soll im Außenbereich stehen können.

Stadt Schlüchtern hat nun „zwei starke Pläne“

Das Büro Müller entwickelte eine Lösung mit traufständiger Stellung des Hauptgebäudes im Straßenraum und Anlage einer rückwärtigen Freifläche. Das Gebäude soll zweigeschossig sein und ein Satteldach erhalten. Zwei Gruppenräume soll es im Dachgeschoss und ein Treppenhaus mit Aufzug (innen- oder in Variante 2 außenliegend) geben. Auch der Entwurf des Büros Müller sieht eine Optimierung der Akustik im Saalraum insbesondere für Musikveranstaltungen vor sowie ausreichend Stauraum durch Schrankwände in den Gruppenräumen sowie eine Fläche im Außenbereich für ein Festzelt.

Zielsetzung der „Planungswerkstatt“ ist es, dass die Ergebnisse die Grundlage für Entscheidungen, für die Bereitstellung von Haushalts- sowie die Beantragung von Fördermitteln im Rahmen der Dorfentwicklung und anderer Förderprogramme bilden. Wie Thomas Rau von der Stadtverwaltung erklärt, heißt das nicht, dass einer der Vorschläge tatsächlich genau so realisiert werde. Allerdings habe die Stadt nun zwei starke Pläne, mit denen gearbeitet werden könne. Und auch eine erste Grob-Kostenschätzung. So viel steht fest: Es wird ein Millionenprojekt. Und dieses wird nicht heute und nicht morgen realisiert sein.

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