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Erdhügel wird zu Insekten-Paradies - Bahn beteiligt sich an Projekt im Kinzigtal

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Dr. Katja Fuhr-Boßdorf, Lukas Pawusch und Dominic Wohlleben stehen vor einem Erdhügel, der bepflanzt ist.
Projektingenieurin Dr. Katja Fuhr-Boßdorf, Projektingenieur Lukas Pawusch und Dominic Wohlleben, Referent Kommunikation, präsentieren das Ergebnis von „Natur auf Zeit“. © Main-Kinzig-Kreis

Im Main-Kinzig-Kreis werden seit geraumer Zeit besondere Maßnahmen für den Insektenschutz getroffen. Ungenutzte Gewerbeflächen und Erdhügel werden zu Blühflächen - auch die Deutsche Bahn beteiligt sich.

Main-Kinzig-Kreis - Überall im Main-Kinzig-Kreis wird es in Zukunft weiter blühen. Denn seit 2019 unterstützt der Kreis mit dem Förderprogramm „Unternehmen blühen auf“ die Artenvielfalt. Denn jene Unternehmen werden dazu motiviert, nicht genutzte Gewerbeflächen in Blühflächen umzuwandeln.

Main-Kinzig-Kreis: Erdhügel werden zu Blühflächen für Insekten

Das Devise lautet, mehr lebendige Vielfalt als sterile Rasenmonotonie zu zeigen. Das geht aus einer Pressemitteilung hervor. Nun wurde das Programm mit dem Konzept „Natur auf Zeit“ weiter ausgebaut.

Es wird die befristete insektenfreundliche Bepflanzung von ungenutzten Flächen gefördert. Auch die Deutsche Bahn stellt für dieses Konzept ungenutzte Baustelleneinrichtungsflächen bereit, heißt es. Und so steht auf einem Schild in Gelnhausen-Hailer in Nähe der Kappeswiesen ein Schild mit der Aufschrift „HW 3“. (Lesen Sie hier: „Main.Kinzig.Blüht.Netz“: 1,8 Hektar Blühflächen in Freigericht-Bernbach).

„HW“ - das steht für Haufwerk, erläutert Projektingenieurin Dr. Katja Fuhr-Boßdorf, die bei der Deutschen Bahn für den Bereich Umwelt bei der Ausbaustrecke Hanau-Gelnhausen zuständig ist. Weil Erdhaufen bei Großbaustellen häufig ungenutzt auf einer Stelle liegen, entschied sich die Deutsche Bahn dafür, das Konzept „Natur auf Zeit“ zu etablieren, heißt es weiter.

Inzwischen ist auf den Erdhaufen auch wilde Natur entstanden, weil Regio-Saatgut ausgesät worden war. Die Pressestelle des MKK spricht von 2500 Quadratmetern in bis zu zwei Meter hoher Aufschichtung, die auf mehre Haufwerke verteilt sind. Verschiedene heimische Pflanzen wie die Korn- und Glockenblume, aber auch die Wilde Möhre wachsen auf dem Hügel - genauso wie Sonnenblumen oder Baldrian.

„Da überrascht es nicht, dass es mitten auf der Bahnbaustelle summt und brummt. Für Wildbienen, Hummeln und viele andere Insekten ist „HW 3“ ein reich gedeckter Tisch“, hebt die Pressestelle hervor. Bis Herbst 2023 soll dieser „gedeckte Tisch“ bestehen bleiben, sodass eine weitere Blütezeit gesichert ist. (Lesen Sie auch: Wird Fulda zur „Bienenstadt“? - Stadtverordnete bringen Agenda auf den Weg).

Die Planung für die Flächen übernimmt der Main-Kinzig-Kreis, die Umsetzung liege bei den jeweiligen Unternehmen. (lwe)

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