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Hatte der Fahrer keinen Führerschein? Ermittlungen gegen 33-Jährigen nach schwerem Unfall

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Schwerer Unfall auf der B276 in Biebergmünd
Bei einem schweren Verkehrsunfall in Bieber wurden am 1. Dezember vier Personen schwer verletzt, darunter zwei Kinder. Nun ermittelt die Polizei gegen den 33-jährigen Fahrer des Unfallwagens. (Archivfoto) © Armin Lerch

Nach dem schweren Unfall Anfang Dezember im Biebergemünder Ortsteil Bieber hat die Staatsanwaltschaft Hanau Ermittlungen gegen den 33-jährigen Fahrer aufgenommen.

Biebergemünd - Ermittelt werde wegen des Anfangsverdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der fahrlässigen Körperverletzung, teilt der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Markus Jung, mit. Der Unfall am Bieberer Ortseingang im Main-Kinzig-Kreis hatte überregional große Betroffenheit ausgelöst.

Kinzigtal: Ermittlungen gegen 33-Jährigen nach schwerem Unfall

Am Abend des 1. Dezember war der 33-jährige Fahrer eines grauen Audi frontal mit seinem Fahrzeug mit einem 25 Tonnen schweren Radlader kollidiert. Neben dem Fahrer wurden auch eine 41-jährige Frau sowie deren zwei- und vierjährige Kinder schwer verletzt. Dem Fahrer musste nach dem Unfall ein Teil des Beins amputiert werden, ein Kind wurde im Krankenhaus nach einem Herzstillstand erfolgreich reanimiert. Inzwischen sind alle vier Fahrzeuginsassen außer Lebensgefahr.

Schon direkt nach dem Unfall wollte die Polizei nicht ausschließen, dass der Fahrer deutlich zu schnell unterwegs gewesen sein und in einer scharfen Kurve am Ortseingang die Kontrolle über das Fahrzeug verloren haben könnte, wodurch es möglicherweise zu der folgenschweren Kollision mit dem Radlader gekommen sei. Diesem Verdacht geht nun auch die Staatsanwaltschaft Hanau nach:

Wie Pressesprecher Jung bestätigte, wird bei der Behörde ein Ermittlungsverfahren gegen den Unfallfahrer geführt. Informationen, nach denen der 33-jährige Audifahrer nicht im Besitz eines gültigen Führerscheins sein soll, wollte der Sprecher zwar nicht direkt bestätigen. Jedoch werde auch wegen des Verdachts des Fahrens ohne Fahrerlaubnis ermittelt. Außerdem ermittele die Staatsanwaltschaft wegen des Anfangsverdachts der Gefährdung des Straßenverkehrs und fahrlässigen Körperverletzung.

Schwerer Unfall im Kinzigtal: Hatte der Fahrer keinen Führerschein?

Sollte das Ermittlungsverfahren zu einer Anklage des 33-Jährigen führen und dieser vor Gericht wegen der Gefährdung des Straßenverkehrs verurteilt werden, könnte dem Mann eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren drohen. Neben der Frage nach der gültigen Fahrerlaubnis dürfte für die weiteren Ermittlungen auch ein unfallanalytisches Sachverständigengutachten entscheidend sein. Dieses war nach dem Unfall von der Staatsanwaltschaft Hanau in Auftrag gegeben worden. Ein Ergebnis liegt nach Aussage von Behördensprecher Jung aber derzeit noch nicht vor.

Ebenfalls Teil der Ermittlungen könnten Hinweise aus der Bevölkerung sein. So war Zeugen offenbar wenige Minuten vor dem Unfall auf der Bundesstraße 276 ein grauer Audi mit zwei Kindern auf der Rückbank aufgefallen, weil dieser auffällig unterwegs gewesen sei und der Fahrer am Steuer telefoniert habe. Ein Polizeisprecher bestätigte auf Anfrage das Vorliegen entsprechender Hinweise. (dno)

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