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Eine Fichte für Frankfurt: „Manni“ aus Flörsbachtal wird den Weihnachtsmarkt auf dem Römerberg zieren

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„Manni“ (rechts) aus dem Spessart wird den Römerberg in Frankfurt zieren.
„Manni“ (rechts) aus dem Spessart wird den Römerberg in Frankfurt zieren. © Frank Rumpenhorst/dpa; Alix Czaplinski

Zum zweiten Mal in Folge kommt der Weihnachtsbaum für den Römerberg in Frankfurt aus dem Spessart, genauer gesagt aus Flörsbachtal. „Manni“ soll den Weihnachtsmarkt der Mainmetropole zieren.

Flörsbachtal/Frankfurt - Vergangenes Jahr erfreute die Spessartfichte „Gretel“ tausende Besucher des Frankfurter Weihnachtsmarktes. Auch ihr diesjähriger Nachfolger, die Fichte „Manni“, wird im Spessart (Main-Kinzig-Kreis) geschlagen. Noch ungefähr eine Woche steht die 60 Jahre alte Fichte in Flörsbachtal-Lohrhaupten. Am 26. Oktober wird „Manni“ gefällt und nach Frankfurt transportiert. Die Fichte im Spessart scheint perfekt: Der 26 Meter hohe Baum ist leicht zugänglich und um ihn herum ist genug Platz.

Main-Kinzig-Kreis: Fichte aus dem Spessart ziert bald den Römerberg

Auf der Suche nach einem geeigneten Baum durchkämmte Weihnachtsbaumverkäufer Matthias Krug gemeinsam mit Kollege und Freund Robert Bonhard die Spessartwälder. Vor 50 Jahren lernten sich die Männer kennen: Ihre Väter verkauften am Eisernen Steg in Frankfurt Weihnachtsbäume. Sie wuchsen mit dem Geschäft auf, wissen genau, worauf es ankommt. Krug ist überglücklich: Es war schon immer sein Traum, an der Wahl eines Baumes für einen großen Weihnachtsmarkt beteiligt zu sein.

Dieses Jahr ist er bereits zum zweiten Mal dabei – und nimmt seine Aufgabe ernst: „Man nimmt nicht einfach irgendeinen Baum“, erklärt Krug. „Die Fichte, die wir ausgewählt haben, müsste nicht zwangsläufig geschlagen werden, aber es wäre gut, wenn sie weg wäre.“ Denn „Manni“ steht abseits der anderen Bäume im Wald von Lohrhaupten. Bei Wind und Unwetter ist die Fichte also stark gefährdet. „Mannis“ einsamer Standort hat allerdings auch etwas Gutes: Trotz des trockenen Sommers hat der Baum genug Wasser bekommen, so sind seine Zweige nicht nur sattgrün, sondern auch belastbar.

Das letzte Wort bei der Auswahl des Baumes hat allerdings Krugs Ehefrau, Barbara Amrhein-Krug, da sie „besser weiß, was schön aussieht“, erklärt der Weihnachtsbaumverkäufer und lacht. Die Erlöse für den Baum gehen größtenteils an den Verein „Wunsch am Horizont“, der unheilbar kranken Menschen hilft, einen speziellen, persönlichen Wunsch zu erfüllen. (Lesen Sie hier: Absage von Weihnachtsmärkten verhindern - Hessens Kommunen überlegen sich Sparmaßnahmen)

„Manni“ wurde von Weihnachtsbaumexperten ausgesucht 

Mit seinen 26 Metern ist „Manni“ zwar deutlich kleiner als alle seine Vorgänger, so waren diese meist um die 33 Meter hoch, aber dafür auch energiesparend. Thomas Feda, Geschäftsführer der städtischen Tourismus- und Congressgesellschaft Frankfurt (TCF), ist mit der Wahl des Baumes zufrieden. Er habe „einfach eine wunderschöne Form“ und sehe aus „wie ein richtiger Weihnachtsbaum“.

Feda will sich für das Energiesparen einsetzen: Normalerweise wird die Beleuchtung des Baumes bereits um 10 Uhr morgens eingeschaltet. Der Geschäftsführer der TCF möchte sich dafür stark machen, den Baum nur leuchten zu lassen, wenn die Nacht hereinbricht. „Wenn der Baum erst beleuchtet ist, wenn es dunkel ist, und die Beleuchtung an ist, bis der Weihnachtsmarkt schließt, könnten wir 70 Prozent Brenndauer einsparen.“ Trotzdem ist Feda sicher: „Manni“ wird mit seinen Lichtern einen „massiven Auftritt“ auf dem Frankfurter Römerberg hinlegen. (asc)

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